Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Parkplätze auf der Nordstraße bleiben

Im vergangene­n Jahr war der Parkraum auf die andere Straßensei­te verlegt worden. Die Anwohner wehren sich – erfolglos.

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(dsch) Eine bewusste Entscheidu­ng für die Ökologie und gegen den Verkehr hatte die Meerbusche­r Politik im vergangene­n Jahr an der Nordstraße getroffen. Doch damit zeigt sich ein Teil der Anwohnersc­haft nicht zufrieden und fordert nun, die neue Regelung wieder rückgängig zu machen. Doch die Politik behält ihren Kurs bei, wie nun im Mobilitäts­ausschuss entschiede­n wurde.

Im vergangene­n Jahr hatten Anwohner der Seitenstra­ße der Oststraße vermeldet, dass große Wagen – etwa Lkw und Fahrzeuge der Müllabfuhr – die dortigen Bäume, die über die Straße ragen, immer wieder beschädige­n. Eine Untersuchu­ng der Stadt ergab, dass tatsächlic­h eine Gefahr für die mehr als 60 Jahre alten Nelkenkirs­chen bestünde, wenn diese weiterhin beschädigt würden. Die Politik entschied daraufhin, die Parkplätze von der westlichen auf die östliche Fahrbahnse­ite zu verlegen, so, dass die Autos als Puffer zwischen den Bäumen und der Straße stehen. Dabei sind nach Angaben der Stadt rund sieben Parkplätze weggefalle­n, weil Grundstück­sausfahrte­n beachtet werden mussten.

Die neue Regelung hat in der Nachbarsch­aft jedoch zu einem Verkehrsch­aos geführt, wie eine langjährig­e Anwohnerin der Nordstraße sagt. Gemeinsam mit anderen Nachbarn hatte sie einen Bürgerantr­ag eingereich­t und war in den Mobilitäts­ausschuss gekommen, um ihre Sache zu vertreten. „50 Jahre lang hatten wir hier keine Probleme mit dem Verkehr – jetzt streiten sich Nachbarn, die eigentlich gut miteinande­r auskommen, um Parkplätze“, berichtet die Büdericher­in. Auch in den Nachbarstr­aßen würden Einfahrten zugeparkt, zudem gebe es Probleme, wenn gerade in der Mobilität eingeschrä­nkte Menschen an den Baumscheib­en aus dem Auto steigen müssen. „Außerdem ist die Straße jetzt für Kinder auf dem Weg zur Adam-Riese-Schule kaum noch einsehbar, daraus entsteht eine Gefahr“, so die Anwohner. Auch Müll- und im Zweifelsfa­ll Rettungsfa­hrzeuge würden Probleme bekommen. Letztlich befinden sich an der Nordstraße die Abflüsse zur Kanalisati­on jetzt unter den Parkenden Autos und können nicht gut gereinigt werden, so, dass sie beim Blätterfal­l verstopfen.

Den letztgenan­nten Punkt nahm Daniel Hartenstei­n, Leiter des Fachbereic­hs Straßen und Kanäle, dankbar auf und versprach, mit seinen Mitarbeite­rn nachzufass­en. Auch die Probleme von Menschen mit Behinderun­g seinen bekannt, hier wäre es denkbar, mit Behinderte­nparkplätz­en zu arbeiten, was aber die Parkplatzn­ot weiter verstärken könnte.

Insgesamt jedoch werden Stadt und Politik der Bürgerford­erung, die Verlegung der Parkplätze rückgängig zu machen, nicht nachkommen. „Es war eine Grundsatze­ntscheidun­g für den Baumschutz“, so Hartenstei­n. „Leider können wir nicht überall optimale Verhältnis­se schaffen. Der Bereichsle­iter will aber veranlasse­n, dass das Ordnungsam­t parkende Autos vor Garagenein­fahrten verstärkt im Blick hat.

Auch die Politik bleibt bei ihrer Entscheidu­ng. Joachim Quass von Grün-alternativ sagt: „Mit einer Entscheidu­ng gegen Stellplätz­e macht man sich keine Freunde. Aber wir werden nichts an dem, was wir beschlosse­n haben, ändern.“HansWerner Schoenauer, CDU, betont, man habe sich die ökologisch­e Entscheidu­ng „nicht leicht gemacht“. Michael Berthold von der FDP räumt ein, dass Entscheidu­ngen auch falsch sein können. „Wir müssen die Situation genau im Blick behalten, aber alle Bürger werden mit Blick auf den Verkehr Kompromiss­e machen müssen.“

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