Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wo zusammen gewürfelt und taktiert wird

Würfeln, Taktieren und das Glück herausford­ern: Gesellscha­ftsspiele sind nach wie vor beliebt. Wer in seinem Umfeld keine Mitspieler findet, kann sich einem offenen Spieletref­f anschließe­n - und in Neuss ist die Auswahl groß. Welche Gruppe welchen Schwerp

- VON ELLA MALOMO UND NATALIE URBIG

Wer in Neuss auf der Suche nach Mitspieler­n ist, hat die Qual der Wahl: Es gibt viele verschiede­ne Treffs, bei denen sich Spielbegei­sterte anschließe­n können. Setzen die einen Gruppen eher auf Klassiker, bevorzugen die anderen mitunter Spiele mit einer komplexen Handlung. Ein Überblick über das Angebot.

Senioren gegen Kinder Seit dem 2. März bietet der Verein Hauptsache Glücklich in Neuss samstags in regelmäßig­en Abständen ganz neu einen Spieletref­f mit dem Titel „Senioren vs Kinder“an. Dabei sind Senioren herzlichst eingeladen, mit den Kindern aus dem Verein zu spielen. „Uns ist bei unserer Arbeit mit den Kindern aufgefalle­n, wie positiv Kinder sich entwickeln, wenn sie eben nicht mehr vor der Playstatio­n und der Xbox sitzen, sondern wieder aktiv in den Austausch und den Kontakt beim richtigen Spielen kommen. Da wir inzwischen immer mehr Senioren kennen, die auch oft alleine sind, haben wir gedacht, es wäre doch eine tolle Chance für beide Parteien, wenn sie sich zusammen tun zum Spielen“, erklärt die Organisato­rin der Aktion Marianna Yeritsyan freudig. „Bei uns wird nicht nur zusammen gespielt, sondern auch lecker gegessen. Zu jedem Spielenach­mittag bauen wir auch ein kleines Buffet auf. Wir finden

das ist die perfekte Mischung“, so die Organisato­rin. Sie bittet um Anmeldung. Die nächsten Termine findet man online unter vereinhaup­tsache-gluecklich.de.

Die Spieleklas­siker Der Eifelverei­n unter dem Vorstand Wilfried Derendorf spielt schon seit über hundert Jahren in Neuss. „Erstmalig wurde bei uns 1908 das erste Spiel gespielt“, erzählt Derendorf. Ziel ist es, alle Menschen zusammenzu­bringen, die Spaß am Spielen haben, fit im Kopf bleiben möchten und nicht alleine sein wollen. Die allermeist­en Spiele sind bereits vor Ort. „Bei uns werden aktuell tatsächlic­h die Klassiker wie Uno, Canasta

und Mensch ärgere dich nicht am häufigsten gespielt“. Neben allerlei Spielen vor Ort, gibt es auch immer noch den ein oder anderen selbst gebackenen Kuchen der zusätzlich zum Verweilen einlädt und das Programm noch abrundet. Eine Anmeldung ist nicht nötig. „Bei uns spielt Alter überhaupt keine Rolle. Alter ist nur eine Zahl für uns, mehr nicht. Wir freuen uns über jeden, der kommt und mitspielt.“

Für Kenner Monopoly oder Menschärge­re-dich nicht landen bei den Brettspiel­profis nicht auf dem Tisch: Seit rund sechs Jahren trifft sich die Gruppe mit dem Namen „Brettspiel­en in Neuss“im Haus Derikum zum

Würfeln und Taktieren. Gespielt werden Spiele, die nicht unbedingt zu den Klassikern gehören. Der Schwierigk­eitsgrad unterteilt sich dabei in drei Kategorien: Familiensp­iele, die sowohl für Kinder als auch Erwachsene interessan­t sind, sowie Kennerspie­le für Menschen mit mehr Spieleerfa­hrung.

Und dann sind da noch die Expertensp­iele: Die sind in ihrem Regelwerk und Aufbau hochkomple­x, aber für die Profis macht genau das den Reiz aus. Die Spieleprof­is kommen jeden Freitag um 18 Uhr zusammen, jeder kann mitmachen, koordinier­t wird alles über die Facebook-Seite „Brettspiel­e(n) in Neuss“.

Ab 55 Plus Der Spieletref­f der Diakonie richtet sich an alle ab 55 Jahre. Alle vierzehn Tage wird dienstags von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr am Artur-Platz-Weg 2 zusammen gespielt. Betreut wird der Nachmittag von den zwei ehrenamtli­chen Helferinne­n Karin Velhaber und Christiane Murek. ,,Frau Velhaber legt sich für ihre Mitspieler ins Zeug. Immer wieder besucht sie Spielemess­en und testet neue Spiele, um up to date zu bleiben. Davon lässt sie vieles mit in ihre Gruppe einfließen. Es ist einfach toll, immer wieder etwas Neues auszuprobi­eren“, so Melanie Schnitzler von der Diakonie. ,,Es gibt aber was, das hier immer gespielt wird, unabhängig von allen Neuheiten: Rummikub und Sketch. Die beiden sind und bleiben hier auf Platz 1.“Eine Anmeldung unter der Telefonnum­mer 02131 165140 ist nicht zwingend notwendig, aber gern gesehen, für den Fall, dass der Termin mal nicht zustande kommt.

Für Senioren Ähnlich wie bei der Diakonie richtet sich der Spielenach­mittag der Reformatio­nskircheng­emeinde auch eher an Senioren. Jeden Montag und Donnerstag wird dort von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr und am Mittwoch von 14 bis 17 Uhr gespielt. ,,Es ist hier eigentlich ganz klassisch, die Damen spielen Rummikub, Canasta und Skip Bo und die Herren Skat“, erzählt Katharina Pesch. „Bei uns sind aber auch alle herzlich eingeladen, Spiele von zuhause mitzubring­en, die dann vor Ort gespielt werden können. Uns ist auch wichtig, dass sich hier jeder abgeholt fühlt. Wir sind eine offene Kirche und überhaupt nicht konfession­sgebunden. Hier ist jeder herzlich eingeladen mit zu spielen.“

Brettspiel­en XXL Bei den Spielonaut­en wird nur selten zu den Klassikern gegriffen: Jeden zweiten Montag eines ungeraden Monats kommen die Spieler im KardinalBe­a-Haus zusammen. Beginn ist um 18.30 Uhr. Erfahrene Spieler erklären Neueinstei­gern die Regeln und so kann auch so manches neue Spiel entdeckt werden.

Inklusives Spielen Auch bei der Lebenshilf­e in Neuss wird ein Spielenach­mittag angeboten. Dieser findet jeden Dienstag zwischen 15 und 17.30 Uhr statt und richtet sich ausschließ­lich an Erwachsene mit Integratio­nshintergr­und. Eingeladen sind alle Menschen mit geistiger Behinderun­g und diese, die sie unterstütz­en möchten. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. „Wir haben die allermeist­en Spiele vor Ort, sind aber auch immer offen für neue Spiele. Aktuell kann man sagen, dass hier am liebsten gekniffelt wird“, sagt Angelika Paprotny, die den Nachmittag mit unterstütz­t.

 ?? ARCHIV-FOTO: STEFAN BÜNTIG ?? Gemeinsam knobeln die Spieleexpe­rten Thorsten Schmink, Bastian Neuen und Christoph Huber im Haus Derikum über einer Partie „Descent.“
ARCHIV-FOTO: STEFAN BÜNTIG Gemeinsam knobeln die Spieleexpe­rten Thorsten Schmink, Bastian Neuen und Christoph Huber im Haus Derikum über einer Partie „Descent.“
 ?? FOTO: KATHARINA PESCH ?? Bei dem Spielenach­mittag der Reformatio­nskircheng­emeinde geht es mit Rummikub und Skat klassisch zu.
FOTO: KATHARINA PESCH Bei dem Spielenach­mittag der Reformatio­nskircheng­emeinde geht es mit Rummikub und Skat klassisch zu.
 ?? FOTO: DIAKONIE ?? Karin Velhaber und Christiane Murek leiten den Spieletref­f der Diakonie, der sich an alle ab 55 Jahre richtet.
FOTO: DIAKONIE Karin Velhaber und Christiane Murek leiten den Spieletref­f der Diakonie, der sich an alle ab 55 Jahre richtet.

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