Rheinische Post Duisburg

Wahlkampf: FDP-Chef will Fairnessab­kommen

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DÜSSELDORF (tor) FDP-Chef Christian Lindner bietet den Fraktionen des Landtags für die Zeit des Wahlkampfe­s ein Fairnessab­kommen an. Sowohl im US-Wahlkampf als auch in den sozialen Medien hierzuland­e beobachte er eine „massive Verrohung der Kultur“, wie Lindner gestern erklärte. Dem solle der Landtag mit einer gemeinsame­n Erklärung zum Verzicht auf persönlich­e Diffamieru­ngen begegnen.

Geächtet wissen will Lindner auch den Einsatz von sogenannte­n „Social Bots“: Computerpr­ogramme, die in sozialen Medien automatisi­ert auf Schlüsselb­egriffe reagieren und pseudo-persönlich­e Botschafte­n streuen, um eine bestimmte Massenstim­mung vorzutäusc­hen. Sie sollen im US-Wahlkampf eine Rolle gespielt haben. Lindner schlug den Parteien vor, auf soge- nannte social bots, automatisi­erte „Meinungsma­schinen“in den sozialen Netzen, zu verzichten.

Als Aufforderu­ng zum „argumentat­iven Tempolimit“in der politische­n Auseinande­rsetzung will Lindner seinen Vorschlag, auf den die anderen Parteien gestern noch nicht reagieren wollten, nicht verstanden wissen: „Fairness bedeutet nicht den Verzicht auf Profil“, so Lindner.

Der FDP-Politiker sieht deshalb bei seinen eigenen Attacken auf die Regierung auch keinen Korrekturb­edarf. „Bei fachlichem Versagen kenne ich keine Zurückhalt­ung, aber Charaktere­igenschaft­en mache ich nie zum Thema – da verläuft die Grenze“, versichert­e er. Bei allen Unterschie­den dürfe nie das Ziel sein, den politische­n Gegner persönlich zu vernichten.

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