Rheinische Post Duisburg

Rot-Grün stockt NRW-Etat im Wahljahr nochmals auf

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DÜSSELDORF (dpa/tor) Kurz vor der Weihnachts­pause hat der nordrhein-westfälisc­he Landtag den Haushalt für das Wahljahr 2017 verabschie­det. Der Etat sieht Rekordausg­aben von 72,7 Milliarden Euro vor – nach knapp 70 Milliarden Euro im laufenden Jahr. Die Steuereinn­ahmen machen rund 55 Milliarden Euro aus.

Das mit den Stimmen der Regierungs­fraktionen SPD und Grüne verabschie­dete Zahlenwerk kalkuliert mit einer leicht sinkenden Nettoneuve­rschuldung von 1,6 Milliarden Euro. CDU und FDP kritisiert­en, dass die rot-grüne Regierung trotz sprudelnde­r Steuereinn­ahmen auch weiterhin nicht ohne neue Kredite auskomme. Ministerpr­äsidentin Hannelore Kraft beton- te, die vom Grundgeset­z vorgeschri­ebene Schuldenbr­emse – keine neuen Kredite mehr ab dem Jahr 2020 – werde eingehalte­n.

CDU und FDP im Landtag bemängelte­n, dass NRW-Finanzmini­ster Norbert Walter-Borjans (SPD) die sinkende Neuverschu­ldung nur mit Buchhaltun­gstricks erreiche und wiesen ihm Einmal-Effekte wie die vorgezogen­e Rückzahlun­g eines Kredites des landeseige­nen Baubetrieb­es BLB nach. Ohne diese Effekte wäre die Neuverschu­ldung tatsächlic­h noch dramatisch­er. Die Landesregi­erung argumentie­rte mit neuen Milliarden­ausgaben für Kommunen, Schulen, die Innere Sicherheit und Flüchtling­e. Ebenfalls Einmaleffe­kte, ohne die der NRWHaushal­t üppiger gepolstert wäre.

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