Mordversuch: Gericht weist Mutter in die Psychiatrie ein
KREFELD (sti) Das Landgericht Krefeld hat gestern die Unterbringung einer 34-Jährigen in der geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Klinik beschlossen. Die dreifache Mutter hatte im Juni dieses Jahres ihre schlafenden Kinder – zwei Jungen und ein Mädchen – aus rund acht Metern Höhe aus dem Fenster geworfen und anschließend versucht, sich die Pulsadern aufzuschneiden.
Ein Gutachter stellte die Schuldunfähigkeit der Frau fest. Sie litt zur Tatzeit unter einer psychischen Erkrankung und wurde vorläufig in eine Fachklinik eingewiesen. Den drei, fünf und sechs Jahre alten Kindern geht es gesundheitlich wieder gut. Sie könnten sich an den Sturz und die Umstände in besagter Nacht nicht erinnern, erklärte Gerichtssprecher Christian Tenhofen.
Das Verfahren vor der 2. Großen Strafkammer fand auf Antrag der Verteidigung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Mutter befinde sich therapeutisch auf einem guten Weg. Es habe deshalb sogar ein Urteil zur Bewährung zur Diskussion gestanden, berichtete Tenhofen. Die Familie galt lange als vorbildlich und glücklich, bis die Krankheit das Glück zerstört habe, sagte der Sprecher.
Die Kammer habe angeregt, die gesetzliche Frist zur Überprüfung des Gesundheitszustands der in die Psychiatrie eingewiesenen Frau zu verkürzen. „Sie wünscht sich sehr, wieder Kontakt zu ihren Kindern zu bekommen“, erklärte Tenhofen.