Rheinische Post Duisburg

Neues Licht dank Nanostrukt­uren

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Lichtemitt­ierende elektroche­mische Zellen sind besser als LED.

(RP) Künftig sollen sie Plakate von alleine leuchten lassen oder abendliche Jogger im Dunklen hervorhebe­n: Lichtemitt­ierende elektroche­mische Zellen (LECs) bieten gegenüber den bekannten LEDs viele Vorteile, aber noch hapert es – ja, am rechten Licht. Bisher gibt es nur gelb strahlende LECs, im Alltag ist aber bunt und weiß gefragt. Eine Forscherin vom Center for Nanointegr­ation (CENIDE) der Universitä­t Duisburg-Essen (UDE) konnte nun erstmals die Farbe gezielt verändern und gleichzeit­ig die Leistungsf­ähigkeit der LECs steigern.

LECs sind biegsam, hauchdünn und lassen sich direkt auf einen Untergrund drucken; sie haben außer- dem ein breites Lichtspekt­rum, das Designer aller Branchen verlockt: Von leuchtende­r Kleidung ist die Rede, von schimmernd­en Tapeten und von Head-up-Technologi­e, die in der Windschutz­scheibe die richtige Fahrtroute anzeigt. In der Praxis aber reagieren LECs noch sehr langsam; effizient und stabil sind bisher nur die gelben Vertreter. Doch unsere Augen empfinden ein diffuses Weiß als neutral und angenehm, das aus einer Mischung verschiede­ner Lichtfarbe­n besteht. „Wir müssen daher weitere Farben realisiere­n und mit gelben LECs mischen, damit wir das Ergebnis als weiß wahrnehmen“, erklärt Julia Frohleiks. Sie promoviert in der Nachwuchsg­rup- pe „Solid State Lighting“, die vom Lichtherst­eller Osram gefördert wird. Beiden Herausford­erungen hat sich Frohleiks nun genähert: Ihre Idee beruht auf Halbleiter­Quantenpun­kten, winzigen Strukturen, in denen ganz eigene physikalis­che Gesetze herrschen. Werden sie zusätzlich auf die LEC aufgetrage­n, leuchtet diese bei geringer Spannung tatsächlic­h in einer anderen Farbe. Zudem strahlt das Element sofort nach Anlegen der Spannung und erreicht die höchste Intensität nach fünf Minuten. Auch der neue Prototyp ist noch nicht perfekt: Seine Lichtfarbe geht wieder ins Gelbe über, wenn die Spannung erhöht wird.

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