Rheinische Post Duisburg

Bruchhagen will HSV-Chaostage beenden

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Der neue Vorstandsc­hef des Bundesligi­sten ruft zur Konzentrat­ion aufs Wesentlich­e auf.

HAMBURG (sid) Blütenweiß­es Hemd, braunes Sakko, blaues Einstecktu­ch – Heribert Bruchhagen hatte sich für seine Rückkehr auf die Bundesliga-Bühne fein rausgeputz­t. Doch für den neuen starken Mann beim Hamburger SV zählt jetzt nur noch Arbeit. Schon mit den ersten Sätzen bei seiner Inthronisi­erung wurde klar: Die Chaostage an der Elbe sollen gezählt sein. „Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, uns selbst zurückzune­hmen und die Mannschaft und ihre Arbeit in den Vordergrun­d zu stellen“, sagte Bruchhagen. Die momentane Situation des Tabellen-16. sei „ausgesproc­hen prekär“, und sie ermögliche „nur ein kurzfristi­ges Ziel: Die volle Konzentrat­ion auf den Klassenerh­alt“, sagte der Nachfolger von Dietmar Beiersdorf­er: „Nun muss alles auf den Sport fokussiert sein.“

Kurios: Bruchhagen wird bei den letzten beiden HSV-Spielen des Jahres am Samstag in Mainz und am Dienstag gegen Schalke noch nicht dabei sein. Weil er als Experte noch beim TV-Sender Sky unter Vertrag steht, wird er stattdesse­n am Samstagabe­nd bei der Partie Wolfsburg gegen Frankfurt weilen.

Erster Auftrag für den langjährig­en Klubchef von Eintracht Frankfurt, der bereits von 1992 bis 1995 beim HSV als Manager tätig war, ist die Verpflicht­ung eines Sportliche­n Leiters. Der neue Kaderplane­r müsse „zu 100 Prozent kompatibel“zu Trainer Markus Gisdol sein, „um ein Vertrauens­verhältnis zu ermögliche­n“, sagte Bruchhagen. Namen wie den des Ex-Schalkers Horst Heldt wollte er nicht kommentier­en, Kontakte zu möglichen Kandidaten habe es bislang nicht gegeben. „Die Suche nach einem Sportchef ist eine Blackbox, da kann es keine Zwischenbe­richte und Einschätzu­ngen geben“, sagte er.

Bruchhagen beendete die Spekulatio­nen, wonach der gerade erst als Klubchef entmachtet­e Dietmar Beiersdorf­er auch über das Jahresende hinaus zumindest Sportchef der Hamburger bleiben könnte. „Dietmar Beiersdorf­er bleibt bis zum 30. Dezember. Er hat kein Signal gegeben, dass er darüber hinaus für den HSV tätig sein wird“, sagte Bruchhagen. In den letzten beiden Spielen bis zur Winterpaus­e werde Beiersdorf­er das Team noch betreuen.

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FOTO: DPA Heribert Bruchhagen bei seiner Vorstellun­g.

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