Rheinische Post Duisburg

Turbulente Zeiten bei Gegner Zwickau

- VON DIRK RETZLAFF

Bei den Sachsen gab es neben der sportliche­n Talfahrt zuletzt Rücktritte und einen Rassismus-Skandal.

FUSSBALL In Zwickau gibt es an den Wochenende­n gleich zwei Weihnachts­märkte: einen in der City und einen am Schloss. Beim FußballDri­ttligisten FSV Zwickau, der am Sonntag (14 Uhr) den MSV Duisburg zum letzten Spiel des Jahres herausford­ert, ist es in diesen Tagen mit der weihnachtl­icher Besinnlich­keit so eine Sache. Sportliche Talfahrt, Rücktritte, finanziell­e Probleme und ein Rassismus-Skandal. Es läuft nicht gut für die Sachsen.

Im Rahmen der Nachlizenz­ierung ergab sich beim Aufsteiger ein fi- nanzielles Loch. Nicht so groß wie beim MSV, doch immerhin im mittleren sechsstell­igen Bereich wie lokale Medien berichtete­n. Einher gingen Querelen in den Führungsgr­emien. Die Vorstandsm­itglieder Toralf Wagner und Matthias Chodora warfen in den letzten Tagen hin.

Zudem erschütter­te ein Rassismus-Skandal den Verein. Beim Heimspiel gegen den FSV Frankfurt soll es zu rassistisc­hen Ausrufen (Affenlaute) seitens einzelner Fans gegen den dunkelhäut­igen Frankfurte­r Spieler Shawn Barry gekommen sein. Der Deutsche Fußball-Bund verdonnert­e den FSV Zwickau zu ei- ner Geldstrafe von 13000 Euro. Kritiker werfen den Sachsen vor, den Vorfall nur zugegeben haben, um die drohende Strafe zu minimieren.

Derartige Begleiters­cheinungen sind für die Mannschaft von Trainer Torsten Ziegner naturgemäß Gift. Der Aufsteiger rangiert auf dem vorletzten Tabellenpl­atz, der Abstand zum rettenden Ufer beträgt aktuell fünf Punkte. Zuletzt gab es für Zwickau drei Niederlage­n und einen 3:0-Heimsieg über Zweitliga-Absteiger SC Paderborn 07.

Im Frühjahr feierten die Zwickauer noch. Keine Querelen, nur Freude. Der FSV setzte sich in der Auf- stiegsrund­e gegen die SV Elversberg durch und feierte damit nach 18jähriger Abwesenhei­t die Rückkehr in den Profifußba­ll.

Derzeit gehen die Sachsen in der 3. Liga in einem neuen Stadion auf Punktejagd. Wenn es nicht nur ein einjährige­s Gastspiel werden soll, muss der FSV im neuen Jahr mächtig zulegen.

Der MSV hat andere Pläne und will drei Punkte mitnehmen. Im bisher einzigen Auswärtssp­iel in Zwickau war das den Zebras nicht gelungen. In der 2. Bundesliga verlor der MSV Duisburg dort im Mai 1996 mit 0:1.

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FOTO: IMAGO Der Jubel hielt sich beim FSV Zwickau in dieser Saison in Grenzen. Hier feiert Torschütze Jonas Nietfeld seinen Treffer zum 3:0-Sieg über den SC Paderborn 07.

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