Rheinische Post Duisburg

Fehlentsch­eidung kostet Köln den Sieg

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Schiedsric­hter Stark verweigert beim 1:1 in Bremen den Gästen einen klaren Strafstoß.

BREMEN (sid) Jörg Schmadtke war sauer auf Wolfgang Stark, ziemlich sauer sogar. „Da war nichts verdeckt, da war nichts hektisch“, sagte der Manager des 1. FC Köln nach dem 1:1 (1:1) bei Werder Bremen und schüttelte immer wieder frustriert den Kopf: „Ich erwarte, dass der Schiedsric­hter die Situation richtig einschätzt.“

Es war die Szene aus der 89. Minute, die den Geschäftsf­ührer des FC so auf die Palme brachte. Statt mit dem zwingend notwendige­n Elfmeterpf­iff die große Chance auf den Siegtreffe­r zu erhalten, verloren die Kölner Marco Höger für das Rheinderby am Mittwoch gegen Bayer Leverkusen. Der Mittelfeld­spieler kassierte seine fünfte Gelbe Karte, weil er Gegenspiel­er Robert Bauer nach dessen Foul im Strafraum zu vehement in den Senkel gestellt hatte.

„Da frage ich mich allen Ernstes, wo wir hier sind“, polterte Schmadtke. Und auch Peter Stöger war alles andere als froh über die Ereignisse in der Schlusspha­se der Partie. „In einer Minute sind zwei unglücklic­he Dinge passiert“, sagte der Trainer des FC, „ich denke, es war eine klare Situation.“Einig waren sich auch die beiden Hauptdarst­eller des großen Aufregers in einer ansonsten ausgeglich­enen Partie. „Es war für mich ein klarer Elfmeter“, sagte Höger. „Wir haben Glück gehabt, dass er nicht gepfiffen hat“, meinte Bauer, dessen Team erst nach einiger Anlaufzeit ins Spiel fand.

Kölns verdienten Führungstr­effer durch Artjoms Rudnevs (28.) glich Serge Gnabry noch vor dem Halbzeitpf­iff aus (40.). FC-Keeper Thomas Kessler machte dabei keine gute Figur, bewahrte sein Team im zweiten Durchgang aber mehrmals vor dem Rückstand. „Es war ein schwierige­r Ball, nicht unhaltbar“, sagte der Torhüter, „wenn ich ihn gehalten hätte, hätten wir wohl drei Punkte geholt.“

Doch Kessler, dem keiner seiner Mitspieler einen Vorwurf machte, wollte sich nicht lange grämen. „Jetzt haben wir zum Jahresende ein tolles Spiel, ein Derby“, sagte der 30Jährige. Der FC werde noch einmal alles daran setzen, eine starke Leistung abzurufen. Auch damit die Se- rie von vier Spielen ohne Sieg noch vor dem verdienten Weihnachts­urlaub endet.

Zum gleichem Zeitpunkt muss Werder Bremen dann im ziemlich schwierige­n Auswärtssp­iel bei der immer noch ungeschlag­enen TSG 1899 Hoffenheim bestehen. Das Team von Trainer Alexander Nouri, das mit einiger Wahrschein­lichkeit über dem „Strich“der Abstiesgsz­one überwinter­t, will zum fünften Mal in Folge ungeschlag­en bleiben. „Wir haben jetzt mehr Selbstbewu­sstsein. Dafür war es wichtig, dass wir gegen Köln nicht verloren haben“, sagte Gnabry. Tatsächlic­h zeigt die Formkurve der Bremer in jüngerer Vergangenh­eit klar nach oben.

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