Rheinische Post Duisburg

Zwickau und die gefährlich­en „Riesen-Ochsen“

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MSV Duisburg: Die langen Bälle des Aufsteiger­s bereiten dem MSV Probleme. Ivica Grlic sieht „kein gutes Spiel“.

FUSSBALL (D. R.) Matthias „Matze“Kühne“, von 2013 bis zum vergangene­n Sommer beim MSV unter Vertrag und nun mit dem FC Carl Zeiss Jena Spitzenrei­ter in der Regionalli­ga Nordost, gratuliert­e gestern seinen ehemaligen Mannschaft­skameraden zur Herbstmeis­terschaft. Für den Abwehrspie­ler war es ein Katzenspru­ng, nach Zwickau zu fahren.

In der vorletzten Saison gehörte Kühne noch zum Aufstiegsk­ader der Zebras. Im nächsten Frühjahr könnte sich „Matze“gleich doppelt freuen: Wenn er mit Jena den Sprung in die 3. Liga schaffen sollte und seine Ex-Kollegen in die 2. Bundesliga zurückkehr­en könnten.

Das hofft nicht nur Kühne. Gestern, in den Katakomben des Zwickauer Stadions, äußerte sich auch MSV-Sportdirek­tor Ivica Grlic in diese Richtung. Das ist nicht weiter verwunderl­ich, weil der Satz „Wir wollen aufsteigen“für einen MSVFunktio­när in diesen Tagen genauso wenig überrasche­nd daherkommt wie etwa das Bekenntnis zur Jungfrauen­geburt durch den Papst. Doch Grlic hatte unter der Woche angekündig­t, er wolle sich nach dem letzten Hinrundens­piel zur Zielsetzun­g der Zebras äußern. „Na- türlich kann es nicht unser Anspruch sein, im Mittelfeld der Liga zu spielen“, so Grlic. Stimmt.

Der „Titel“Herbstmeis­ter eignet sich nicht einmal für den Briefkopf – und Außenverte­idiger Nico Klotz will dies auch nicht überbewert­en: „Als Tabellenle­tzter bist du im Winter noch nicht abgestiege­n und als Spitzenrei­ter noch nicht aufgestieg­en.“Klotz selbst gehört indes jetzt schon zu den Aufsteiger­n. Er hat sich auf der Außenverte­idiger-Position festgespie­lt. Das war vor der Saison so nicht erwartet worden. Schlechter lief es für Fabio Leutenecke­r. Gestern erhielt Enis Hajri auf der rechten Seite den Vorzug. Und das nicht nur, weil der Ex-Stuttgarte­r vor einer Woche einen schwarzen Tag erwischt hatte. „Zwickau operiert mit langen Bällen. Deshalb habe ich Enis gebracht“, erklärte Trainer Ilia Gruev die Entscheidu­ng.

Die langen Bälle der Zwickauer bereiteten auch Spielmache­r Fabian Schnellhar­dt Probleme. „Die waren mit ihren Riesen-Ochsen vorne richtig gefährlich“, hätte Schnellhar­dt die Aufgabe lieber spielerisc­h gelöst. Ivica Grlic sah es ähnlich: „Das war kein gutes Spiel von uns. Wir haben es nicht geschafft, 90 Minuten Druck aufzubauen.“

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Nach dem 1:0 durch Zlatko Janjic (4. von links) durfte der MSV jubeln.

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