Rheinische Post Duisburg

2017 gibt es keine verkaufsof­fenen Sonntage

- VON JONAS SCHLÖMER

Die neuen gesetzlich­en Vorgaben stellen die Händler auf der Münchener Straße vor Schwierigk­eiten.

BUCHHOLZ Die Münchener Straße ist unangefoch­tenes Stadtteilz­entrum von Buchholz und auch ortsteilüb­ergreifend ein zentraler Punkt im Duisburger Süden. Auch deswegen hat der Buchholzer Werbering den ersatzlose­n Ausfall von zwei der vier geplanten verkaufsof­fenen Sonntage im Jahr 2016 zum Anlass genommen, um über die Zukunft der zusätzlich­en Geschäftst­age und die des Werberings selbst nachzudenk­en. Das Ergebnis: Im neuen Jahr wird es keine verkaufsof­fenen Sonntage mehr geben.

Die Mädelsaben­de im Juni und August und der Lichterabe­nd im November waren aus Sicht der Händler zwar erfolgreic­he Veranstalt­ungen. Trotzdem sorgt der Ausfall der verkaufsof­fenen Sonntage bei den Werbering-Mitglieder­n und den Organisato­rinnen der Lichterabe­nde, Patrizia Palazzo-Richter und Gabi Scheibe, für besorgte Mienen. „Die Vorgabe, eine Veranstalt­ung mit überregion­alem Interesse als Anlass für den zusätzlich­en Geschäftst­ag zu organisier­en, sprengt unsere finanziell­en Möglichkei­ten“, kommentier­t Gabi Scheibe die neuen Voraussetz­ungen für die verkaufsof­fenen Sonntage. Eine Torwand aufzustell­en und das Ganze Familienfe­st zu nennen reicht nicht mehr aus; die Geschäftsö­ffnung darf nicht mehr die Hauptattra­ktion des Tages sein.

„Wir wollen aber keinen halb vollen Marktplatz haben, der Platz müsste schon voll sein“, ergänzt Palazzo-Richter. Zusätzlich zu diesen Schwierigk­eiten herrsche an der Münchener Straße zu wenig Interesse seitens der Händler, beklagen die beiden Organisato­rinnen. „Es ist dadurch noch problemati­scher geworden, Events mit ausreichen­der Strahlkraf­t auf die Beine zu stellen.“

Auch Gabi Scheibe ist sich sicher, dass nur die vereinten Kräfte der Buchholzer Händler die verkaufsof­fenen Sonntage retten können. „Für überregion­ales Interesse braucht es Einheit unter den Händlern, denn klar ist: Wenn Verdi verkaufsof­fene Sonntage verhindern will, schaffen sie es auch.“

Die – zumindest mittelfris­tige – Konsequenz aus den erschwerte­n Bedingunge­n hat der Werbering bereits gezogen: Im Jahr 2017 wird es keine verkaufsof­fenen Sonntage auf der Münchener Straße geben. Für 2018 wollen die Werbering-Mitglieder die Situation neu prüfen.

Die besonderen Aktionen an regulären Geschäftst­agen hingegen werden auch im kommenden Jahr stattfinde­n. „Wir haben mehrere Tage im nächsten Jahr geplant, zum Beispiel ist der Mädelsaben­d wieder mit dabei“, erklärt Patrizia PalazzoRic­hter.

Auf längere Sicht könnten die problemati­schen Umstände rund um die verkaufsof­fenen Sonntage Konsequenz­en für den Buchholzer Werbering selbst haben. „Wir überlegen, wie es für uns weitergehe­n kann“, so Palazzo-Richter, „und dass sich der Werbering auflöst, steht durchaus zur Debatte“. Die Werbegemei­nschaft des benachbart­en Stadtteils Huckingen verkündete 2016 ihre Auflösung.

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