Totengräber
Zu „Gröhe will Versandhandel verbieten“(RP vom 13. Dezember): Gröhe ist dabei, die gesamte Apothekerschaft nun vollständig zu entmündigen und die einmalige Gelegenheit, die das EU-Urteil ermöglicht, ungenutzt verstreichen zu lassen. Schlimm ist auch, dass die Apothekerschaft dies auch noch gut findet. Gröhe gibt sich als Lobbyist der selbstständigen Apotheker aus, ist aber deren Totengräber. Wohlwissend, dass die eigentlichen Treibenden des Ganzen, die Großhändler, alle Annehmlichkeiten wie Preisbindung und Abrechnung mit den Kassenvereinigungen ausschließlich für die eigene Tasche reklamieren. Denn wer ernsthaft glaubt, dass die Apothekerschaft an den Rabatten beteiligt wird, der glaubt auch noch an den Weihnachtsmann. Zu „Jeder Vierte über 60 trinkt zu viel Alkohol“(RP vom 10. Dezember): Erstaunlich, wie gut unser Gesundheitsministerium in NRW über die Trinkgewohnheiten der Senioren informiert ist, ohne dies konkret mit Daten, Fakten oder Statistiken zu belegen. Lediglich verweist man auf 1395 erfasste Vorfälle mit akuter Alkoholvergiftung. Bei rund vier Millionen Rentnern in NRW ist das ein verschwindend kleiner Teil von nur 0,035 Prozent und ohne einen Nachweis dafür zu haben, schätzt man, dass jeder vierte – also gut eine Million – Rentner in NRW im kritischen Bereich Alkohol konsumiert. Bei allem Respekt, aber auch von unserem Gesundheitsministerium darf man erwarten, dass die von dort ausgehenden Informationen belegbar sind und nicht aus dem hohlen Bauch kommen. Wir brauchen keine staatliche Stimmungsmache gegen Rentner, sondern eher mal einen Hinweis darauf, wie Rentner ehrenamtlich in Vereinen oder sonstigen Einrichtungen zum Wohle der Allgemeinheit aktiv sind.