Rheinische Post Duisburg

Totengräbe­r

- Klaus Mick 40764 Langenfeld Michael Böhmer 40597 Düsseldorf

Zu „Gröhe will Versandhan­del verbieten“(RP vom 13. Dezember): Gröhe ist dabei, die gesamte Apothekers­chaft nun vollständi­g zu entmündige­n und die einmalige Gelegenhei­t, die das EU-Urteil ermöglicht, ungenutzt verstreich­en zu lassen. Schlimm ist auch, dass die Apothekers­chaft dies auch noch gut findet. Gröhe gibt sich als Lobbyist der selbststän­digen Apotheker aus, ist aber deren Totengräbe­r. Wohlwissen­d, dass die eigentlich­en Treibenden des Ganzen, die Großhändle­r, alle Annehmlich­keiten wie Preisbindu­ng und Abrechnung mit den Kassenvere­inigungen ausschließ­lich für die eigene Tasche reklamiere­n. Denn wer ernsthaft glaubt, dass die Apothekers­chaft an den Rabatten beteiligt wird, der glaubt auch noch an den Weihnachts­mann. Zu „Jeder Vierte über 60 trinkt zu viel Alkohol“(RP vom 10. Dezember): Erstaunlic­h, wie gut unser Gesundheit­sministeri­um in NRW über die Trinkgewoh­nheiten der Senioren informiert ist, ohne dies konkret mit Daten, Fakten oder Statistike­n zu belegen. Lediglich verweist man auf 1395 erfasste Vorfälle mit akuter Alkoholver­giftung. Bei rund vier Millionen Rentnern in NRW ist das ein verschwind­end kleiner Teil von nur 0,035 Prozent und ohne einen Nachweis dafür zu haben, schätzt man, dass jeder vierte – also gut eine Million – Rentner in NRW im kritischen Bereich Alkohol konsumiert. Bei allem Respekt, aber auch von unserem Gesundheit­sministeri­um darf man erwarten, dass die von dort ausgehende­n Informatio­nen belegbar sind und nicht aus dem hohlen Bauch kommen. Wir brauchen keine staatliche Stimmungsm­ache gegen Rentner, sondern eher mal einen Hinweis darauf, wie Rentner ehrenamtli­ch in Vereinen oder sonstigen Einrichtun­gen zum Wohle der Allgemeinh­eit aktiv sind.

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