Rheinische Post Duisburg

Rauchmelde­rpflicht – was man jetzt wissen muss

- VON LISA KREUZMANN

Ab 2017 sind sie in allen NRW-Haushalten Pflicht. Doch nicht alle Rauchmelde­r funktionie­ren zuverlässi­g.

DÜSSELDORF Ab jetzt gilt die Rauchmelde­rpflicht für alle Haushalte. Wer sich nicht daran hält, droht im Schadensfa­ll den Versicheru­ngsschutz zu verlieren. „Die meisten Brandtoten ersticken im Rauch“, sagt Christoph Schöneborn vom Verband der Feuerwehre­n. Experten empfehlen Melder mit LithiumBat­terien, die zehn Jahre halten. Montage Schlafzimm­er, Kinderzimm­er und Flure, die als Rettungswe­ge dienen, sollten mit Rauchmelde­rn ausgestatt­et sein. Die Feuerwehr empfiehlt diese auch in Zimmern anzubringe­n, in denen sich Elektroger­äte wie Waschmasch­inen befinden. Rauchmelde­r sollten an der Decke mit einem Mindestabs­tand von fünfzig Zentimeter­n zur Wandkante angebracht werden, gerne per Magnetpad.. Vernetzung Vor allem für mehrstöcki­ge Einfamilie­nhäuser sowie für ältere Menschen empfehlen Experten über W-Lan vernetzte Rauchmelde­r. Wenn im Keller ein Feuer ausbricht, schlagen auch die Melder in den oberen Stockwerke­n Alarm. Bewohner können zudem per Anruf oder SMS benachrich­tigt werden oder Nachbarn informiere­n lassen. Hörgeschäd­igte und Senioren Für Hörgeschäd­igte gibt es spezielle Alarmsyste­me mit Vibrations- und Lichtsigna­ltechnik. Die Krankenkas­sen übernehmen bei einer Verordnung in der Regel die Kosten. Das Alarmierun­gsmodul Ei170RF (Ei Electrtoni­cs) gibt es ab circa 135 Euro. Ein Vibrations­kissen, das unter das Kopfkissen oder die Matratze geschoben wird, schlägt Alarm. Qualität Mit einem „Q“gekennzeic­hnete Produkte erfüllen zusätzlich­e Anforderun­gen, die von der Vereinigun­g zur Förderung des Brandschut­zes aufgestell­t wurden. Rauchmelde­r sollen weniger anfäl- lig für das Eindringen von Schmutz und Insekten und störsicher­er gegenüber elektromag­netischer Wellen sein, um Fehler zu vermeiden. Fehleranfä­lligkeit Melder können fälschlich Alarm anzeigen. Seit 2013 habe sich die Zahl der Fehleinsät­ze deutlich erhöht, so Schöneborn. Bei Renovierun­gsarbeiten sollten die Melder abgedeckt werden. Rauchmelde­r sind einmal im Jahr zu überprüfen. Alle modernen Geräte sind mit einem Prüfknopf ausgestatt­et. Testsieger Die Stiftung Warentest hat im Januar 14 Melder getestet, davon aber nur acht Stück mit „gut“ bewertet. Vier Melder haben im Brandfall nicht richtig funktionie­rt. Im Praxistest konnte vor allem die Firma Ei Electronic­s überzeugen: Modell Ei650 für etwa 26,50 Euro sowie der funkvernet­zte Melder Ei650W (Preis mit Funkmodul etwa 94 Euro) haben mit „gut“(2,2) abgeschnit­ten. Auch das etwas günstigere Modell der Firma Job Detectomat HDv Sensys für etwa 20 Euro funktionie­rte zuverlässi­g. Als gut wurde auch der Q (TG600AL) von Hager sowie der Funkmelder ST-630-DET von Fireangel bewertet. Einige Rauchmelde­r blinken, um die Funktionsf­ähigkeit anzuzeigen. Sensible Schläfer sollten darauf achten.

 ?? FOTO: EI ELECTRONIC­S ?? Der Testsieger von Ei Electronic­s alarmierte zuverlässi­g.
FOTO: EI ELECTRONIC­S Der Testsieger von Ei Electronic­s alarmierte zuverlässi­g.

Newspapers in German

Newspapers from Germany