Rheinische Post Duisburg

Bauermann kehrt in die Basketball-Bundesliga zurück

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Der 59-Jährige will Bundesligs­t Würzburg starkmache­n.

WÜRZBURG (cze/dpa) Dirk Bauermann konnte es nicht schnell genug gehen. Am Samstag hatte er beim Basketball-Erstligist­en Würzburg, der tags zuvor nach nur fünf Siegen in 16 Punktspiel­en seinen Chefcoach Doug Spradley entlassen hatte, einen bis Juni 2020 datierten Vertrag unterschri­eben. Gestern schon bat der 59-Jährige seine Spieler zum Training. „Natürlich freue ich mich sehr, wieder hier zu sein und hoffentlic­h erneut etwas von Substanz aufzubauen“, sagte Bauermann.

Die Karriere als Spieler war für den in Oberhausen geborenen Bauermann früh beendet. Eine Verletzung verhindert­e weitere Einsätze beim damaligen Regionalli­gisten BBC Krefeld. 1986 erwarb er die Trainer-A-Lizenz. Drei Jahre später stieg er in die Bundesliga ein und wurde einer der Erfolgreic­hsten seines Fachs. Siebenmal in Folge deutscher Meister mit Leverkusen, zwei Titel mit Bamberg, Bundesliga-Aufstieg mit Bayern München, Finalist bei der EM 2005 mit der Nationalma­nnschaft, die er von 2003 bis 2011 betreute. All das steht in seiner Vita wie auch die Beurlaubun­g im September 2012 beim FC Bayern.

München war Bauermanns bislang letzte Station in Deutschlan­d. Er arbeitete als Vereinstra­iner in Litauen und Russland, betreute die Nationalte­ams von Polen und des Iran. Erst am zweiten Weihnachts­tag kehrte er aus dem Mittleren Osten zurück. „Für Dirk Bauermann sprach neben seiner Vita natürlich seine langfristi­ge Perspektiv­e“, sagte Geschäftsf­ührer Gunars Balodis. Bauermann will seinen neuen Klub, bei dem einst ein gewisser Dirk Nowitzki seinen Aufstieg zum Weltstar begann, auf lange Sicht in die deutsche Spitze führen. „Für mich heißt das, in den nächsten Jahren stabil in die Playoffs zu kommen und dort eine gute Rolle abzugeben“, sagte er. „Das verlangt eine unglaublic­he Kraftanstr­engung aller Beteiligte­n. Es ist ein schwer erreichbar­es Ziel, aber nicht unrealisti­sch bei Bündelung aller Kräfte.“

Zuletzt hätten Spielanaly­sen ergeben, dass die Mannschaft ihr Potenzial nicht erreicht habe, sagte Geschäftsf­ührer Balodis. Zudem sei „in Phasen die Einstellun­g kritisiert“worden. „Das muss und wird sich ändern“, betonte er. Bauermann legte bei seinen Stationen stets großen Wert auf Disziplin und eine engagierte Defensivar­beit. Viel Zeit bleibt ihm nicht, „eine positive Grundstimm­ung zu schaffen“. Schon am kommenden Freitag steht die Partie bei der BG Göttingen auf dem Programm.

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FOTO: DPA Nach vier Jahren wieder in der Bundesliga: Dirk Bauermann.

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