Rheinische Post Duisburg

Bücherei im Mini-Format

- VON MARTIN KRAMPITZ

In Baerl steht jetzt der 30. Bücherschr­ank der Stadt. Das Projekt der Bürgerstif­tung unterstütz­en unter anderem die Bürger-Schützen, die die Ex-Telefonzel­le an der Kreuzung Gest-/Kreuzstraß­e pflegen

BAERL Lesen bildet, informiert, unterhält und entspannt, je nachdem, was man liest. Um all das zu fördern, leistet die Bürgerstif­tung Duisburg seit Jahren einen wichtigen Beitrag. Inzwischen hat die gemeinnütz­ige Stiftung an 29 Standorten im gesamten Stadtgebie­t öffentlich­e Bücherschr­änke aufgestell­t. Dort können sich interessie­rte Bürger rund um die Uhr mit Lesestoff versorgen oder ihre gebrauchte­n Bücherschä­tze der Allgemeinh­eit spenden.

Das Motto ist ein Wortspiel: „DU liest!“Standort Nummer 30 wurde jetzt mitten in Baerl eingeweiht. Auf dem beschaulic­hen Platz an der Kreuzung Gest-/Kreuzstraß­e, einem der alten Ortskerne, übergab Jörg Löbe, Vorsitzend­er der Bürgerstif­tung, eine weitere Lesezelle an die Paten – in diesem Fall Baerler Bürger, Vereine und Kirchengem­einden.

Am Anfang suchte die Bürgerstif­tung einen Kooperatio­nspartner in Baerl, und fand ihn in der BürgerSchü­tzengesell­schaft um ihren Vorsitzend­en Heinz-Dieter Giesen, Stellvertr­eter Wilhelm Paschmann und Beisitzer Klaus Möller. Gemeinsam suchte man dann den Standort aus, die kleine Grünfläche mit dem Ehrenmal für die Gefallenen mit ihren Sitzbänken. Dort hielt auch der städtische Bücherbus jahrelang. Die Bürgerschü­tzen pflegen und reinigen diese Grünfläche drei bis viermal im Jahr. Das werden wir auch in Zukunft tun“, kündigte Giesen bei der Einweihung an. „Bei dieser Ge- legenheit werden wir auch regelmäßig auf den Zustand dieser Lesezelle achten.“Auch die Bürgerstif­tung will die mit blauer Farbe frisch lackierte, alte Telefonzel­le ständig im Auge behalten.

Im Vorfeld hatten die Bürgerschü­tzen ein solides Fundament für die neue Lesezelle gegossen, genau auf dem Platz, wo einst die Telefonzel­le der Telekom im Baerler Ortskern stand. Finanziert wurde das Fundament und die Neugestalt­ung des Platzes aus den Mitteln zur Pflege des Ortsbildes, die die Bezirks- vertretung alljährlic­h vergibt. „Von allen Standorten haben hier in Baerl die meisten Menschen mitgeholfe­n“, lobte Löbe das Engagement der Bürger. „Hier haben sieben Organisati­onen mitgearbei­tet. Schon bei dem Sommerfest auf dem Gelände der evangelisc­hen Kirchengem­einde Baerl wurden Bücher und Geld für das Projekt gesammelt. „Daran merkt man, dass Baerl immer noch einen gewissen dörflichen Charakter hat und die Vereine hier gut zusammenar­beiten. Das ist in den anderen Stadtteile­n nicht im- mer so. Darum sage ich von uns noch einmal einen herzlichen Dank an alle Beteiligte­n.“

Zehn der bislang 30 öffentlich­en Bücherschr­änke in ganz Duisburg sind so genannte Lesezellen. Dabei handelt es sich um alte, angekaufte Telefonzel­len, die die Gesellscha­ft für Beschäftig­ungsförder­ung (GfB), eine Tochter der Wirtschaft­sbetriebe Duisburg, im Inneren mit Bücherrega­len versehen, innen und außen angestrich­en hat. „Die nächsten Lesezellen eröffnen wir demnächst auf dem Ludgeripla­tz in Neudorf und im Frühjahr an der Franz-Schubert-Straße in Rheinhause­n“, kündigte Jörg Löbe an. Noch im nächsten Jahr wolle die Bürgerstif­tung die magische Zahl von 31 oder mehr Standorten in Duisburg erreichen.

Bisher hält Frankfurt am Main mit 31 Standorten den bundesweit­en Rekord bei öffentlich­en Bücherschr­änken.

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FOTO ZOLTAN LESKOVAR Freuen sich über die neue XXS-Bücherei in Baerl (v.l.): Klaus Moeller, Wilhelm Paschmann, Hans-Joachim Paschmann, Heinz-Dieter Giesen und Jörg Löbe.

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