Rheinische Post Duisburg

Wilhelm I. wird König von Preußen

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Wilhelm von Preußen hatte schon als 18-Jähriger an den Befreiungs­kriegen gegen Napoleon teilgenomm­en. Die Laufbahn des zweiten Sohnes von Wilhelm III. von Preußen schien eine militärisc­he zu werden – in der Thronfolge stand sein älterer Bruder Friedrich Wilhelm vor ihm. Als Spross des deutschen Hochadels ging Wilhelm eine Vernunfteh­e mit Augusta von Sachsen-Weimar ein. Zuvor hatte seine Familie ihn gedrängt, eine Liebesaffä­re mit einer als nicht standesgem­äß erachteten Litauerin zu beenden. 1848 trat der Prinz für eine entschiede­ne militärisc­he Reaktion auf die Märzrevolu­tion ein, was ihm in der Bevölkerun­g den Titel „Kartätsche­nprinz“(Kartätsche ist eine Kanonenmun­ition) einbrachte. Erst als Wilhelm ab 1858 die Regentscha­ft für seinen nervlich erkrankten Bruder übernahm, wandte er sich liberalere­n Ideen zu, die so genannte „Neue Ära“begann. Am 2. Januar 1861 wurde Wilhelm I. nach dem Tod seines Bruders König von Preußen. Die feierliche Krönung folgte zehn Monate später. Prägend für die Zeit Wilhelms I. wurde Otto von Bismarck, den der König 1862 zunächst zum Ministerpr­äsidenten berief. Auf die Königskrön­ung folgte zehn Jahre später die Kaiserkrön­ung im Spiegelsaa­l von Versailles. 1888 starb Wilhelm I., sein Sohn Friedrich III. folgte ihm auf den Thron. Nach dessen Tod im selben Jahr wurde Wilhelm II. dritter und letzter deutscher Kaiser.

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TEXT: JENI / FOTO: EKKEHART MALZ - DAS BILD ZEIGT WILHELMS STEINERNEN KOPF AUS DEM DEPOT DER STADT WESEL

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