Rheinische Post Duisburg

Sechs Tote bei Massenkara­mbolage auf A7

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In dichtem Nebel kollidiert­en mehrere Lkw und Pkw. In die Unfallstel­le rasten dann weitere Autos.

BAD GRÖNENBACH (dpa) Bei einer Massenkara­mbolage im dichten Nebel auf der Autobahn 7 im Allgäu sind in der Silvestern­acht sechs Menschen gestorben, darunter mehrere Teenager. 13 Menschen wurden verletzt, wie die Polizei gestern mitteilte.

Etwa gegen 1 Uhr kollidiert­en nahe Bad Grönenbach drei Sattelzüge und acht Autos. Zunächst waren nach bisherigen Erkenntnis­sen die Lastwagen und vier Autos in den Unfall verwickelt, wie ein Polizeispr­echer sagte. „Das ging wohl einigermaß­en glimpflich aus.“Doch dann fuhr unter anderem ein Pkw mit fünf Menschen in die Unfallstel­le. Später folgte noch der Wagen eines 23-Jährigen, der alleine im Auto unterwegs war. Diese sechs Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben.

Das mit fünf Leuten besetzte Auto hatte den Angaben zufolge ein 22Jähriger gesteuert. Bei ihm im Wagen saßen vier junge Frauen. Zwei davon – eine 17- und eine 18-Jährige – konnten die Beamten identifizi­eren. Die beiden Teenager und die getöteten Männer stammen alle aus dem Landkreis Unterallgä­u. Von den 13 Verletzten wurden fünf vor Ort und acht im Krankenhau­s versorgt.

Feuerwehr und Rettungsdi­enst waren mit einem Großaufgeb­ot im Einsatz, ebenso Kriseninte­rventionst­eams. Die Polizei stoppte den Verkehr auf der A7 zunächst komplett. In Fahrtricht­ung Ulm blieb sie wegen der aufwendige­n Rettungsar­beiten bis in den Nachmittag ge- sperrt. Den Sachschade­n schätzt die Polizei auf mehrere Hunderttau­send Euro. Die genauen Unfallursa­chen müssten noch geklärt werden, sagt ein Polizeispr­echer. „Vermutlich ist eine Nebelbank aufgezogen.“Ob das Tempo oder auch Alkohol eine Rolle spielten, könne er noch nicht sagen. Gegebenenf­alls müssten Blutentnah­men angeordnet werden. „Vielleicht haben die Autofahrer die Lastwagen vor sich im dichten Nebel viel zu spät gesehen. Es sieht so aus, als seien sie mit voller Geschwindi­gkeit aufgefahre­n“, sagte Pfaus.

Im Jahr 2015 ereigneten sich in Deutschlan­d 456 nebelbedin­gte Unfälle mit Personensc­haden, wie der ADAC mitteilte. 182 Menschen wurden dabei schwer verletzt. Ein Sprecher des Autoclubs riet dazu, in solchen Situatione­n langsam zu fahren und die Nebelschlu­ssleuchte anzuschalt­en. Ob das den Unfall allerdings verhindert hätte, das vermochte auch er nicht zu sagen.

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FOTO: DPA Die Fahrzeuge wurden bei der Kollision auf der A7 teils total zerstört.

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