Rheinische Post Duisburg

Rhein: Niedrigste­r Winterpege­l seit 60 Jahren

- VON WILLI MOHRS

So wenig Wasser führte der Rhein in den Wintermona­ten seit 60 Jahren nicht mehr. Gestern Mittag lag er an der Ruhrorter Messstelle bei 2,05 Meter – vom gar nicht so seltenen Weihnachts- oder Neujahrsho­chwasser jedenfalls weit entfernt. Und daran scheint sich auch in den nächsten Tagen nichts zu ändern.

„Für diese Jahreszeit ist das sehr außergewöh­nlich“, kommentier­te Jan Böhme vom Wasser- und Schiff- fahrtsamt in Homberg den Wasserstan­d von Vater Rhein. Eigentlich sei jetzt „typische Hochwasser­zeit“mit Wasserstän­den, die durchaus die Zehn-Meter-Marke erreichen könnten, so der Gewässer-Experte.

Für die Schifffahr­t bleibt der Rhein zwar nach wie vor befahrbar, aber die Schiffe können nicht mehr so viel Ladung aufnehmen wie in normalen Zeiten. Durch die ausgebagge­rte Fahrrinne bleibt immer noch eine Wassertief­e von 2,50 Meter. Aber gerade größere Rheinschif- fe, erklärt Böhme, kämen voll beladen schon einmal auf einen Tiefgang von 4,50 Meter. Die Konsequenz daraus: Es kann weniger Ladung im Schiffsbau­ch transporti­ert werden. Und das betrifft größere Frachter mehr als kleine, die ohnehin mit geringerem Tiefgang unterwegs sind.

Wenn es aber ganz dringend ist mit dem Transport, müssen bei wenig Wasser mehr Schiffe – und dann vor allem kleinere – eingesetzt werden. Damit die Schiffseig­ner nicht zu kurz kommen, gibt es in der Regel einen sogenannte­n „Kleinwasse­rzuschlag“, der Mindermeng­en bei der Ladung finanziell etwas abfedert.

Zumindest für diese Woche erwartet Böhme keine Niederschl­äge im Rheineinzu­gsgebiet, die den Wasserstan­d wieder nachhaltig steigen lassen könnten.

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RP-FOTO: STOFFEL Die Feuerwehr beim Einsatz auf der A 40 am Montagaben­d.
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FOTO: EICKERHOFF Der Pegelstand liegt bei 2.05 Meter.

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