Unternehmerverband kritisiert befristeten Teilzeitanspruch
(csk) Der Unternehmerverband kritisiert den von der Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles geplanten befristeten Teilzeitanspruch. „Nicht alles, was sich gut anhört, ist auch gut“, sagt Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des hiesigen Unternehmerverbandes. Die SPD, die CDU und die Grünen hingegen begrüßen das Vorhaben. Als „richtig und wichtig“bezeichnet Rainer Bischoff, Vorsitzender der SPD Arbeitsgemeinschaft für Arbeitneh- merfragen (AfA), den geplanten Rechtsanspruch. „Vor allem in Duisburg ist der Anteil der in Teilzeit beschäftigten Frauen hoch, die nun durch diesen Gesetzesentwurf profitieren werden“, sagt er.
Arbeitnehmer in Deutschland sollen nach den Vorstellungen der SPD-Politikerin das Recht auf eine zeitlich befristete Verringerung ihrer Arbeitszeit bekommen. Das neue Gesetz soll sicherstellen, dass sie nach der Teilzeitphase wieder zur ursprünglichen Arbeitszeit zurückkehren können.
Felix Banaszak, Vorstandssprecher der Duisburger Grünen, sagt: „In der Sache geht ihr Vorschlag in die richtige Richtung. Vor allem für Frauen kann die Entscheidung für die Teilzeit ohne Rückkehrrecht auf eine volle Stelle leicht zur Falle werden. Wenn sie gegen ihren Wunsch nach Aufstockung auf einer Teilzeitstelle sitzen bleiben müssen, bedeutet dies ein ungleich höheres Ar- mutsrisiko.“Nun müssten Taten folgen.
Schmitz hingegen warnt: „Viele Arbeitnehmer wollen aus guten Gründen Teilzeit arbeiten. Der befristete Teilzeitanspruch mit anschließender Vollzeit-Garantie würde Betriebe und andere Arbeitnehmer jedoch überfordern.“Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen sei es jedoch schwierig, für einen befristeten Zeitraum geeignetes Personal als Vertretung für die Teil- zeitkraft zu finden. Die Arbeit müsse aber natürlich weiter erledigt werden. „Niemandem ist geholfen, wenn die Arbeit einfach auf die Kollegen verteilt wird“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. Man müsse deswegen einen vernünftigen Ausgleich zwischen den Interessen der Teilzeitbeschäftigten auf der einen und den Interessen der übrigen Beschäftigten auf der anderen Seite finden. „So etwas löst man nicht durch Ge- setze und Verbote, sondern durch Vereinbarungen auf Betriebsebene“, ist sich Schmitz sicher. Hunderttausende funktionierende Teilzeit-Beschäftigungsverhältnisse mit zufriedenen Arbeitnehmern würden eine eindeutige Sprache sprechen.
Die CDU und die SPD hingegen sind sich einig, dass nun endlich das, was im Koalitionsvertrag vereinbart wurde, auch umgesetzt werde.