Der Stadtpokal als Heimaturlaub
Jan Striewe lief beim Duisburger Stadtpokal mal wieder für Landesligist Viktoria Buchholz auf.
FUSSBALL Jan Striewe freut sich jedes Jahr auf den HallenfußballStadtpokal. Denn dann kann der 22Jährige für seinen Heimatverein Viktoria Buchholz auflaufen. Und wenn er auf dem Parkett stand, war dem jungen Duisburger die Routine in der Defensive anzumerken. Die holt er sich seit August 2014 nicht mehr an der Sternstraße, sondern in den USA. Dort studiert er nicht nur – er spielt seither auch in den dortigen College-Ligen Fußball.
Jan Striewe
„Es hat sich viel getan“, berichtet Striewe. Denn er hat das Team gewechselt – und das bedeutet dann natürlich ebenso, dass dies auch für die Uni gilt. Zunächst studierte er Business Administration – vergleichbar mit BWL in Deutschland – am Williams Baptist College in Walnut Ridge, Arkansas. „Nach eineinhalb Jahren hatte ich einfach das Gefühl, dass ich einen Tapetenwechsel brauche“, berichtet Striewe. Das ist ihm gelungen. Er studiert nun an der renommierten Shippensburg University of Pennsylvania – nur wenige Autostunden von Städten wie Pittsburgh, Philadelphia und New York entfernt. Und das brachte viele Veränderungen mit sich. „Vor allem beim Wetter“, lacht Striewe. „Bei uns ist es derzeit unfassbar kalt. Ganz anders als im Süden.“Doch auch die Unis könnten unterschiedlicher kaum sein. Das Williams Baptist College ist eine kleine Hochschule mit rund 400 Studierenden – an der „Ship“jedoch sind gleich 10000 Menschen eingeschrieben.
Jan Striewe hatte gleich mehrere Gründe für seinen Wechsel. „Zum einen wollte ich auf höherem Ni- veau Fußball spielen, was hier auf jeden Fall der Fall ist. Zum anderen konnte ich mein Studienfach mehr spezialisieren und strebe jetzt einen Bachelor in Science an mit dem Schwerpunkt International Management, was meine vorherige Schule nicht anbieten konnte.“Die Shippensburg Raiders, wie das UniTeam heißt, gehen in der bekannten National Collegiate Athletic Association (NCAA) an den Start, der in den USA führenden Uni-Sport-Organisation. Die Liga heißt Pennsylvania State Athletic Conference (PSAC) und gehört innerhalb der NCAA zur Division2, also zum landesweit zweithöchsten Spiellevel.
„Es war alles andere als einfach, zu wechseln, aber ich bin froh. dass es so geklappt hat“, freut sich Striewe. „Ich habe jetzt noch zwei Jahre
„Es war alles andere als einfach, zu wechseln, aber ch bin froh, dass es
geklappt hat“ „Ich kann mir ein Leben sowohl in Deutschland als auch in den USA
vorstellen“
Jan Striewe vor mir. Die PSAC ist vor allem für die körperliche Härte bekannt.“Bei den Raiders spielt mit Patrick Lübben aus Gladenbach, der zuvor für den VfR Marburg in der Kreisoberliga sowie der A-Junioren-Hessenliga aktiv war, ein weiterer Deutscher. Für Striewe läuft es dabei recht gut. In der zurückliegenden Saison erzielte er gleich sechs Treffer – für einen Defensivspieler ein beachtlicher Wert. Gegen Mercyhurst langte er sogar doppelt zu. Und wie sieht Striewe seine Zukunft? „Ich kann mir ein Leben sowohl in Deutschland als auch in den USA vorstellen“, sagt er. „Es kommt da auf Jobangebote an. Es wäre super, wenn ich eine internationale Firma finde, bevorzugt aus Deutschland, die in Amerika tätig ist und für die ich als Vermittler zwischen den Ländern arbeiten könnte.“Für den Stadtpokal wird dann sicher immer mal wieder Zeit bleiben.