Rheinische Post Duisburg

Grüne akzeptiere­n Kohle bis spätestens 2037

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BERLIN (mar) Deutschlan­d soll nach dem Willen der Grünen-Bundestags­fraktion innerhalb der kommenden 20 Jahre aus der Kohleverst­romung aussteigen und bereits in der kommenden Wahlperiod­e die 20 schmutzigs­ten Kohle-Kraftwerke abschalten, darunter drei im Rheinland. Das geht aus dem Papier der Fraktion zum Kohleausst­ieg hervor, das unserer Redaktion vorliegt und heute beschlosse­n werden soll. Die Grünen korrigiere­n damit ihre bisherigen, noch ambitionie­rteren Pläne: Auf ihrem jüngsten Bundespart­eitag hatten sie den Kohleausst­ieg bereits bis 2025 gefordert, nun sprechen sie von 2037 als Enddatum.

„Wichtig ist es vor allem, unverzügli­ch mit dem Kohleausst­ieg zu beginnen“, sagte Fraktionsc­hef An- ton Hofreiter unserer Redaktion. In dem Papier heißt es: „Nächster Schritt ist es, etwa 20 besonders schmutzige Kohlekraft­werke sofort vom Netz zu nehmen, darunter die Altmeiler in Neurath, Niederauße­m, Jänschwald­e, Frimmersdo­rf und Boxberg.“In das Bundesberg­gesetz solle ein Verbot eingeführt werden, neue Tagebaue zu erschließe­n.

„Wir wollen die betroffene­n Regionen mit einem Strukturwa­ndelFonds unterstütz­en, der von Bund und Ländern gefüllt wird – damit die Menschen, die bisher noch in der Kohleindus­trie arbeiteten, eine Perspektiv­e haben“, so Hofreiter zu den Ausstiegsp­länen seiner Partei. Die Kohlerevie­re sollten zu Modellregi­onen für den Kohleausst­ieg werden.

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