Rheinische Post Duisburg

Bayer-Chef wirbt bei Trump für Monsanto-Deal

- VON ANTJE HÖNING

NEW YORK Bayer-Chef Werner Baumann und Monsanto-Chef Hugh Grant warben bei einem Treffen mit dem künftigen US-Präsidente­n Donald Trump in New York für den 59 Milliarden Euro schweren Zusammensc­hluss. „Es war ein produktive­s Treffen, bei dem es um die Zukunft der Agrarwirts­chaft ging und die Notwendigk­eit von Innova- tionen“, sagte ein Bayer-Sprecher. Laut dem TV-Sender Fox Business warben die Manager damit, dass die Fusion Arbeitsplä­tze in den USA schaffe. Sie hofften darauf, dass dies für die neue US-Regierung ein Anreiz sein werde, den Zusammensc­hluss abzusegnen. Trump hat die Schaffung von Arbeitsplä­tzen zu einer Priorität seiner Politik erklärt.

Was heißt das für die deutschen Agrochemie-Jobs? Schließlic­h hat- ten Bayer und Monsanto im September vereinbart, dass die Fusion jährlich Synergien von 1,5 Milliarden Dollar bringen soll, unter anderem durch Kostensenk­ungen. Wenn der Konzern nun Stellen in den USA aufbaut, streicht er dann Jobs in Deutschlan­d? Der Bayer-Sprecher verwies auf frühere Aussagen und sagte: „Es geht bei der Fusion nicht um den Abbau von Jobs, sondern um beschleuni­gtes Wachstum.“

In einer Vereinbaru­ng vom Mai hat Bayer der deutschen Belegschaf­t zugesagt, dass betriebsbe­dingte Kündigunge­n bis Ende 2020 ausgeschlo­ssen sind und dass das Hauptquart­ier der Division Crop Sience in Monheim bleibt. Vom Rhein aus soll auch die Sparte Pflanzensc­hutz geführt werden. Der Sitz der Sparte Saatgut wird St.Louis/Missouri sein. Durch Vorgaben der Kartellbeh­örden wird es noch zu Ver- käufen von einzelnen Standorten kommen. Die Verhandlun­gen mit den US-Behörden laufen, im ersten Quartal will Bayer die Genehmigun­g bei der EU-Kommission beantragen. Insgesamt braucht Bayer grünes Licht von 30 Kartellämt­ern.

Das Treffen mit Trump half der Bayer-Aktie. Während viele Pharma-Aktien wegen Trumps Kritik an hohen Arzneiprei­sen abrutschte­n, verlor Bayer nur knapp ein Prozent.

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