Rheinische Post Duisburg

Krankenhäu­ser wehren sich

- VON ANNETTE KALSCHEUR

Die Duisburger Häuser verweisen auf neue Zahlen in puncto Hygiene.

Fast die Hälfte aller Duisburger Krankenhäu­ser soll die Hygienesta­ndards des Robert-Koch-Instituts nicht erfüllen. Um einen Mindeststa­ndard an Hygiene gewährleis­ten zu können, schreibt das Institut vor, dass in Häusern mit über 400 Betten mindestens ein speziell zum Krankenhau­shygienike­r ausgebilde­ter Arzt beschäftig­t werden muss, außerdem pflegerisc­he Hygienefac­hkräfte sowie hygienebea­uftragte Ärzte und Pflegekräf­te für die Stationen. Die Minimalkri­terien haben demnach die Helios-Häuser St. Marien, St. Vincenz und St. Johannes nicht erfüllt, außerdem das Bertha- (Sana) und das BethesdaKr­ankenhaus. Die anderen sieben Häuser erfüllen die Standards.

Die Zahlen stammen aus den Qualitätsb­erichten der Krankenhäu­ser, sind daher zum Teil drei Jahre alt. Dr. Dietmar Kumm vom Bethesda nimmt die rote Laterne mit größtmögli­cher Fassung. „2014 war ja auch noch Handlungsb­edarf, viele Mitarbeite­r steckten in den entspreche­nden Ausbildung­en“, erzählt er. Aktuell gebe es einen Krankenhau­shygienike­r, vier Hygienebea­uftragte Ärzte, zwei Hygienefac­hkräfte und 18 Hygienebea­uftragte in der Pflege. Eine Hygienekom­mission sei eingericht­et und es gebe sogar einen Arzt, der eine spezielle Ausbildung für antibiotis­che Behandlung­en hat. Ute Kozber, Sprecherin für die beiden Sana-Häuser Klinikum und Bertha-Krankenhau­s, sagt, dass die Zahlen nicht stimmen: Es gebe ein Team mit vier Hygienefac­hkräften, die für beide Standorte zuständig seien, acht Hygienebea­uftragte Ärzte, die beide SanaHäuser im Blick hätten und nicht sechs, wie im Bericht. Ein Hygienever­antwortlic­her Arzt aus dem Fachbereic­h Psychiatri­e sei im Bertha Krankenhau­s tätig. Auch das Helios-Klinikum sagt, dass die Zahlen überholt seien: Man könne in allen Kategorien entspreche­nd qualifizie­rte Mitarbeite­r vorweisen und bilde bereits weitere aus.

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