Keine Angst vor Auswärtsspielen
Der Frauenfußball-Bundesligist MSV Duisburg hat die Vorbereitung auf die Rückrunde in Angriff genommen. Danica Wu und Steffi Weichelt sollen bald mit der Mannschaft trainieren. Auf Sofia Nati setzt Trainerin Inka Grings weiterhin.
FUSSBALL Ausnahmen gibt’s halt immer. Als Inka Grings davon berichtet, wie ihre Spielerinnen die Weihnachtspause verbracht haben, sagt die Trainerin des MSV Duisburg: „Sie hatten ein sehr intensives Laufprogramm mitbekommen, das die meisten gut eingehalten haben.“Nun, da der Tabellenneunte der Frauenfußball-Bundesliga am vergangenen Montag wieder in die gemeinsame Vorbereitung auf die Rückrunde eingestiegen ist, sollen solche kleinen Ausreißer noch ein bisschen seltener vorkommen – am besten natürlich gar nicht. „Jede ist gewillt, jede hat verstanden, worum es geht“, erklärt Inka Grings.
Neun Punkte hat der MSV in der Hinserie gesammelt – allesamt im heimischen PCC-Stadion durch die Siege gegen den USV Jena (3:1), die TSG 1899 Hoffenheim (1:0) und Borussia Mönchengladbach (2:1). Werden noch einmal neun Punkte reichen, um die Klasse zu halten? „Das glaube ich nicht“, antwortet Inka Grings.
Einen Auswärtspunkt hat der MSV bei den bisherigen sechs Versuchen nicht eingesammelt; zudem gelang auf fremden Plätzen bislang erst ein einziger Treffer bei der 1:3Niederlage bei Meister FC Bayern München. „Ich würde aber nicht von einer generellen Auswärtsschwäche sprechen“, meint Inka Grings. „Man muss sehen, dass wir fast alle Auswärtsspiele in der Hinrunde bei den Top Sechs der Liga bestritten haben.“Von denen ist in der Rückserie nur noch der aktuelle Tabellenfünfte SGS Essen Gastgeber für die Zebras – und das gleich zum Auftakt am 19. Februar. Das heißt aber eben auch, dass die Punkte für den Klassenerhalt voraussichtlich vor allem in der Fremde gesammelt werden müssen: in Jena, in Leverkusen, in Hoffenheim, in Mönchengladbach.
„Wir haben keine Angst vor Auswärtsspielen“, gibt die Cheftrainerin als Motto für die Rückrunde aus. Unerwartete Ausfälle gab es zum Trainingsauftakt nicht: „Alle Spielerinnen, die gesund sein sollen, sind gesund.“Die Sorgenkinder sind dieselben geblieben: Danica Wu und Steffi Weichelt absolvieren im Moment noch ein individuelles Programm und sind nur phasenweise mit dem Ball aktiv, wobei Wu nach Möglichkeit in der kommenden Woche zur Mannschaft stoßen soll. „Bei Steffi wird es wohl Anfang Februar werden“, sagt Inka Grings über die routinierte Angreiferin, die in der Hinrunde so schmerzlich vermisst wurde.
Und Kapitänin Linda Bresonik? „Vielleicht Mitte oder Ende Februar. Bei ihr dauert es aber definitiv noch ein bisschen.“Mit Keeperin Meike Kämper ist nach ihrem Kreuzbandriss in dieser Saison dagegen wohl gar nicht mehr zu rechnen.
In jedem bisherigen Spiel war dagegen Sofia Nati dabei – in keinem davon aber über 90 Minuten. „Es stimmt, Sofia hatte einen schwierigen Stand in der Hinrunde. Aber ich weiß von ihr, dass sie brennt, dass sie kaum Fehlzeiten hat – und dass sie ein absolut guter Teamplayer ist“, setzt Inka Grings auch weiter auf die letztjährige Toptorjägerin. Auch Nicole Munzert, die noch mit der Bundesliga fremdelt, schreibt die Trainerin längst nicht ab Gespannt ist Grings auf die lange ver- letzte Lisa Makas, die noch auf den österreichischen EM-Zug aufspringen will: „Aber vorerst wird sie für die erste Elf keine Option sein.“ Überschaubar ist das Vorbereitungsprogramm, bis es am 19. Februar in Essen wieder um Punkte geht. Am 22. Januar tritt der MSV zunächst beim Turnier um den SAP-Cup in Rauenberg an, bei dem unter anderem Bayer Leverkusen und die SGS Essen die Vorrundengegner sind. Getestet wird zweimal an der Mündelheimer Straße: am 25. Januar um 19.30 Uhr gegen den 1. FC Köln und am 29. Januar um 12 Uhr gegen den Herforder SV.