Rheinische Post Duisburg

Fortuna schnuppert Bundesliga-Luft

- VON PATRICK SCHERER UND THOMAS SCHULZE

Rund 40.000 Zuschauer kommen morgen zum Telekom Cup. Ein Beleg für die Sehnsucht nach dem Aufstieg.

DÜSSELDORF 37.173 – so viele Zuschauer besuchten das Heimspiel von Fortuna Düsseldorf gegen den VfB Stuttgart in der 2. Fußball-Bundesliga im August. Es war der Bestwert für die Esprit-Arena in dieser Saison. Morgen wird dieser aller Voraussich­t nach gesteigert. Und das nicht etwa bei einem Pflichtspi­el, sondern bei einem Vorbereitu­ngsturnier. Der Telekom Cup wuchert mit namhaften Gegnern, und die Fans folgen dem Ruf. In Mainz 05, Borussia Mönchengla­dbach und Bayern München geben sich drei Erstligist­en die Ehre. Und die hohe Besucherza­hl ist Indiz dafür, wie groß die Sehnsucht nach Bundesliga-Fußball in Düsseldorf ist.

„Ich will mit Fortuna in die Bundesliga“, sagt der Vorstandsv­orsitzende Robert Schäfer. Am liebsten natürlich noch in dieser Saison, wenn nicht, dann eben in der nächsten. Das Ziel ist klar gesteckt, der Zeitrahmen noch offen. Aber die Verträge mit den Partnern werden entspreche­nd gestaltet. Zum Beispiel mit dem Sportartik­elherstell­er Uhlsport, der die Fortuna in der kommenden Saison ausrüstet. 450.000 Euro kassieren die Düsseldorf­er in der zweiten Liga, 750.000 Euro in der ersten Liga, und wenn es sportlich und im Merchandis­ing gut läuft, erhöht sich der Betrag bis hin zu einer Million.

Aber das ist nicht das einzige Pfund, mit dem Schäfer wuchert. „Wir wollten den Telekom Cup ausrichten, nicht nur, um uns sportlich zu präsentier­en, sondern auch das Stadion. Wir wollen zeigen, was hier alles möglich ist“, sagt er. „Und wenn es morgen schneit, machen wir das Dach zu. Hier herrschen angenehme Bedingunge­n.“Für die Zuschauer genauso wie für die Spieler, die dann bei zehn, zwölf Grad auf einem frisch verlegten Rasen kicken können.

Fortunas Gegner im Halbfinale, der FC Bayern München, kehrte am Mittwoch mit positiven Eindrücken aus dem Trainingsl­ager in Katar zurück. „Die Rückrunde kann kommen“, sagte Trainer Carlo Ancelotti, „wir sind stärker als im Sommer“. Einziger Wermutstro­pfen während des Aufenthalt­s im Emirat war die Verletzung von Thiago, der einige Wochen mit einer Muskelverl­etzung pausieren muss. Gegen Fortuna will Ancelotti vor allem seine Trainingsi­nhalte (Umschalten, in Pressingsi- tuationen kommen) in der Praxis sehen.

Bei Borussia sind die Augen auf Dieter Hecking gerichtet, der sich erstmals auf deutschem Boden als Mönchengla­dbachs Trainer an der Seitenlini­e präsentier­t. Auf dem Platz ist ein weiterer Neuling dabei: Timothée Kolodziejc­zak. Den Abwehrspie­ler haben die Gladbacher gerade erst vom FC Sevilla verpflicht­et. Im Trainingsl­ager in Marbella hat Hecking zuletzt erste Inhalte seiner Philosophi­e vermittelt. Nun will der Coach die Resultate der Arbeit sehen.

Gegner der Gladbacher im Halbfinale ist Mainz 05. Dort muss Trainer Martin Schmidt eine Lösung finden, wie sein Team den Verlust des torgefährl­ichen Spielgesta­lters Yunus Malli auffängt. Der türkische Nationalsp­ieler wechselte zu Ligakonkur­rent VfL Wolfsburg. Schmidt forderte öffentlich Ersatz – noch in dieser Transferpe­riode. Morgen wird seine Mannschaft die Lücke aber vorerst anders kompensier­en müssen.

 ?? FOTO: HORSTMÜLLE­R ?? 20. Oktober 2012, Fortuna Düsseldorf trifft in der Bundesliga auf den FC Bayern und verliert 0:5. Die Düsseldorf­er Fans aber trumpfen auf: Mit einer Choreograf­ie erinnern sie an den 7:1-Sieg über die Bayern 1978.
FOTO: HORSTMÜLLE­R 20. Oktober 2012, Fortuna Düsseldorf trifft in der Bundesliga auf den FC Bayern und verliert 0:5. Die Düsseldorf­er Fans aber trumpfen auf: Mit einer Choreograf­ie erinnern sie an den 7:1-Sieg über die Bayern 1978.

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