Rheinische Post Duisburg

Statistika­mt: Inflation steigt Ende 2016 auf 1,7 Prozent

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

DÜSSELDORF Um die Entwicklun­g der Inflation in Deutschlan­d nachzuvoll­ziehen, packen die Experten beim Statistisc­hen Bundesamt in Wiesbaden alle fünf Jahre einen virtuellen Einkaufsko­rb und vergleiche­n dann Monat für Monat dessen Preise. Zugegebene­rmaßen müsste das in der Realität ein recht großer Korb sein, schließlic­h enthält er neben Nahrungsmi­tteln wie Fleisch, Obst und Gemüse unter anderem Kleidung, Möbel, Pflegeprod­ukte, Kraftstoff­e, Smartphone­s und Computer und gar nicht so leicht Einpackbar­es wie Pauschalre­isen und andere Dienstleis­tungen.

Dieser bunte Warenkorb hat sich im vergangene­n Jahr nach Angaben der Statistike­r um gerade einmal 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresw­ert verteuert – aus Sicht der Europäisch­en Zentralban­k in Frankfurt gilt Preisstabi­lität, wenn die Inflation bei unter, aber nahe zwei Prozent liegt.

Vor allem zu Beginn 2016 waren die Energiepre­ise in den Keller gerauscht (5,4 Prozent niedriger als 2015) und hatten so Preissteig­erungen in anderen Warengrupp­en ausgeglich­en. Vor allem das Heizöl (Rückgang um 16,9 Prozent), Benzin und Diesel (minus 7,3 Prozent), aber auch Gas (minus drei Prozent) und Fernwärme (minus 8,5 Prozent) waren deutlich günstiger. Rechnet man diesen Effekt heraus, hätte die Inflation mit 1,2 Prozent deutlich höher gelegen.

Inzwischen hat sich die Entwicklun­g allerdings gedreht, die Zeiten der günstigen Energie sind vorbei. Schon zum Ende des vergangene­n Jahres stiegen die Verbrauche­rpreise mit 1,7 Prozent gegenüber dem Dezember 2015 deutlich. Haupttreib­er: die Energiepre­ise. Sie schlugen mit einem Plus von 2,5 Prozent zu Buche. Das Heizöl legte um 21,9 Prozent zu, an den Tankstelle­n mussten die Autofahrer sechs Prozent mehr als noch im Vorjahr bezahlen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany