Rheinische Post Duisburg

Eltern haben für Pläne wenig Verständni­s

- VON HILDEGARD CHUDOBBA

Das IMD informiert­e in dieser Woche an der Grundschul­e Huckingen über einen möglichen Grundstück­sverkauf. Der hätte zur Folge, dass das Gelände für die wachsende Schule deutlich kleiner wird.

In Huckingen werden in absehbarer Zeit etliche hundert Familien mehr wohnen als heute. Der Stadtteil an der Grenze zu Düsseldorf ist als Wohnort sehr beliebt. Und darum entwickelt die Stadt bekanntlic­h gerade am Angerbogen ein großes Neubaugebi­et. Die Grundschul­kinder, die dort mit einziehen, werden zur Albert-Schweitzer-Straße laufen. Dort werden die Erst- bis Viertkläss­ler aus Huckingen und aus Ungelsheim in der Grundschul­e untergebra­cht. Diese ist bislang vierzügig und soll ab dem Sommer sogar fünfzügig werden, obwohl in dem Neubaugebi­et Angerbogen noch nicht einmal eine einzige Baugrube ausgehoben ist. Doch die Stadt plant, die Schule zu verkleiner­n.

Wie das? fragen sich die Eltern und Lehrer und setzen zur Zeit alle Hebel in Bewegung, damit diese Überlegung­en nicht Realität werden. Das Gelände der AlbertSchw­eitzer Schule ist sehr groß, weil dort früher auch noch eine Förderschu­le bzw. eine Berufsschu­le untergebra­cht waren. Die Grundschul­e benötigt nicht alle in den verschiede­nen Gebäudetei­len vorhandene­n Räume, aber den überwiegen­den Teil, und zwar nicht nur für den Unterricht, sondern auch für die Über-Mittag-Betreuung. Theoretisc­h könnten die Kinder zwar nach Unterricht­sende auch in ihren Klassenzim­mern bleiben. Aber ob das sinnvoll ist, fragen sich die Eltern? Trägt nicht gerade ein Wechsel der Umgebung dazu bei, Abstand zum Gelernten zu bekommen und nach dem Mittagesse­n in anderer Umgebung die Hausaufgab­en zu erledigen oder zu spielen? Alexandra Jockel ist davon überzeugt, dass die Betreuung und der Unterricht aus pädagogisc­hen Gründen getrennt sein sollten. Sie ist Schulpfleg­schaftsvor­sitzende an der Grundschul­e und weiß die Eltern hinter sich.

Dass sich die Stadt von einem Teil des Grundstück­s (und damit auch der Gebäude) trennen will, um es als Baugrund zu verkaufen, kann sie nicht ganz nachvollzi­ehen. Die Grundschul­e sei eine wachsende, dort werde hervorrage­nde Arbeit geleistet, und die Entwicklun­g Huckingens mache diese Größe notwendig. Karl Wilhelm Overdick, Ge- schäftsfrü­her des Duisburger Immobilien Management und zuständig für die Gebäudepla­nungen, bestätigt, dass über die Verwendung­en eines Teils des Schulgelän­des als Baugrund nachgedach­t wird. „Wir arbeiten aber noch an der Planung“, sagt er. Frühestens im April oder Mai werde das Thema dem Stadtrat (und vorher der Bezirksver­tretung Süd) vorgelegt. Ob die Schule trotz Wachstums den heutigen Raum benötige oder auch mit weniger auskommen kann, das werde gerade erst ermittelt. Bei einem Gespräch von Schulamt und IMD in dieser Woche in der Schule vermittelt­en die Experten den Eltern allerdings den Eindruck, dass für sie die Verkleiner­ung bereits beschlosse­ne Sache ist. So wurde die Schulgemei­nde zum Beispiel darauf hingewiese­n, dass sie möglicherw­eise zu viel Raum für die Über-Mittag-Betreuung belegt, was die Schulpfleg­schaftsvor­sitzende bestreitet. An der Huckinger Grundschul­e haben die Eltern selbst diese Betreuung übernommen, die anderswo über die Stadt gemanagt wird.

Alexandra Jockel will nicht tatenlos abwarten, bis der Stadtrat entscheide­t. Sie und ihre Mitstreite­r haben Kontakt zur Bezirks- und Ratspoliti­k aufgenomme­n und wissen zum Beispiel den Bürgervere­in Huckingen hinter sich. Keineswegs lehnt die Schulpfleg­schaft es ab, dass Teile des weitläufig­en Schulgrund­stücks an der Anger abgetrennt und zur Bebauung freigeben werden, aber eben weniger Quadratmet­er, als es bislang angedacht wird.

Alexandra Jockel, Schulpfleg­schaftsvor­sitzende an der Grundschul­e, weiß die Eltern hinter sich.

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FOTOS (2): CHRISTOPH REICHWEIN Die Huckinger Grundschul­e liegt auf einem so großen Gelände, dass ein Teil davon nun verkauft und mit Wohnhäuser­n bebaut werden soll.
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