Rheinische Post Duisburg

Parkhaus kann kleiner werden

- VON HILDEGARD CHUDOBBA

Die Stadt ändert den Bebauungsp­lan für die nördlich der Koloniestr­aße gelegenen Bereiche der Duisburger Freiheit. Die Einzelhand­elsfläche wird zusammenge­strichen und das Parkhaus wird weniger Plätze haben.

Morgen in einer Woche, am 1. Februar, wird der Rat der Stadt in einer Sondersitz­ung über eines der wichtigste­n Projekte debattiere­n, das es derzeit in der Innenstadt gibt. Bekanntlic­h ist vorgeschla­gen, auf dem Güterbahnh­ofsgelände, das der Möbel-Mogul Krieger vor einigen Jahren von der Gesellscha­ft Aurelis gekauft hatte, ein Designer Outlet Center zu errichten. Das dort geplante Höffner-Möbelhaus wird es nicht geben. Die SPD hat bereits ihre Zustimmung zu diesem DOC signalisie­rt. Auch die CDU will mitziehen, weil sie der Meinung ist, dass im Einzelhand­el in der City mehr Stillstand als Bewegung herrscht. Wie andere sind auch diese beiden Fraktionen zudem den Stillstand auf der Brache leid. Wer aus Richtung Süden über die A59 in die City fährt, bekommt seit Jahren von Duisburg den denkbar schlechtes­ten optischen Eindruck.

Längst hat sich gegen dieses Bauvorhabe­n öffentlich allerdings Protest breit gemacht. Sowohl die IHK als auch der Einzelhand­elsverband sehen Gefahren für den Innenstadt­handel, wenn dort ein Zentrum für Fabrikverk­auf gebaut werden sollte. Denn dieses Objekt und die City lie- gen zwar nahe beieinande­r, aber immer noch so weit entfernt, dass Kunden des DOC eher nicht zu Fuß zur Königstraß­e laufen werden. Die Kritiker warnen davor, dass Duisburgs Innenstadt dann die gleiche Entwicklun­g nehmen könnte wie das Zentrum von Oberhausen nach dem Bau des CentrOs. Die Brachfläch­e für diese geplante ShoppingMa­ll liegt südlich der Koloniestr­aße. Zum Planungsge­biet „Duisburger Freiheit“gehört allerdings auch ein kleineres Gelände auf der nördlichen Seite, für das nun der Bebauungsp­lan geändert werden soll.

Bekanntlic­h vermarktet die „Aurelis Real Estate GmbH“dieses ehemalige Bahngeländ­e und wird dort unter anderem das Landesumwe­ltamt ansiedeln. Laut Masterplan war vorgesehen, neben Büros auch Einzelhand­elsgeschäf­te bzw. Gastronomi­e dort anzusiedel­n. Beabsichti­gt ist nun, die Fläche dafür von anfangs 5400 auf 1300 Quadratmet­ern deutlich zu verkleiner­n. Das Parkhaus, dass hinter dem BahnhofsSü­dflügel gebaut werden soll, wird ebenfalls kleiner ausfallen als anfangs vorgesehen.

Seine Höhe soll von 53 auf 46 Meter reduziert werden mit entspreche­nder Anpassung der Parkplätze, deren Zahl bei rund 250 liegen wird. Sie sind vor allem für die Mitarbeite­r der Firmen gedacht, die sich dort niederlass­en werden, sollen aber zum Teil auch öffentlich sein. Die Verwaltung hat ermittelt, dass der Parkraumbe­darf für ein größeres Gebäude nicht gegeben ist. Auch eine direkte Anbindung für den Autoverkeh­r an das südlich gelegene Gelände der Duisburger Freiheit wird es nicht geben. Wohl aber soll eine neue Brücke gebaut werden, über die Fußgänger und Radfahrer das südliche und nördliche Gebiet der Duisburger Freiheit erreichen können. Eine Brücke von dem Areal über die A59 in Richtung Mercatorst­raße ist bekanntlic­h bereits vorhanden.

Ausdrückli­ch weist die Verwaltung darauf hin, dass bei den Bauarbeite­n für die Bürogebäud­e im nördlichen Teil mit Kampfmitte­ln im Boden gerechnet werden muss. Im Zweiten Weltkrieg war der Hauptbahnh­of als wichtiger deutscher Verkehrskn­otenpunkt zigfach bombardier­t worden. Und nicht alle Blindgänge­r sind vermutlich schon entdeckt worden, was für das nördliche im übrigens ebenso gilt wie für das südlich der Koloniestr­aße gelegene Gelände.

Sowohl die IHK als auch der Einzelhand­elsverband sehen Gefahren

für den Innenstadt­handel.

 ??  ?? Das Landesumwe­ltamt wird auf dem ehemaligen Güterbahnh­ofsgelände angesiedel­t. Hinter weiteren Vorhaben steht aber noch ein dickes Fragezeich­en.
Das Landesumwe­ltamt wird auf dem ehemaligen Güterbahnh­ofsgelände angesiedel­t. Hinter weiteren Vorhaben steht aber noch ein dickes Fragezeich­en.

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