Rheinische Post Duisburg

Schulz soll in NRW „einheizen“

- VON JAN DREBES UND EVA QUADBECK

Der neue SPD-Kanzlerkan­didat gibt der Partei schon jetzt Auftrieb.

BERLIN Die Nominierun­g von Martin Schulz als Kanzlerkan­didat hat den Sozialdemo­kraten Auftrieb in den Umfragen gegeben. Im ZDFPolitba­rometer und im ARDDeutsch­landtrend gewann die Partei jeweils drei Punkte hinzu und liegt nun bei 24 (ZDF) und 23 (ARD) Prozent. SPD-Generalsek­retärin Katarina Barley erhofft sich auch einen Schulz-Effekt für NRW. „Er wird dort im Wahlkampf richtig einheizen“, sagte sie unserer Redaktion.

Für morgen kündigte die SPD die erste programmat­ische Rede von Schulz an. Dabei will er einen Schwerpunk­t auf die Frage setzen, wie der Zusammenha­lt in einer Gesellscha­ft funktionie­ren kann, in der die politische­n Ränder stärker und der Unterschie­d zwischen Arm und Reich größer geworden sind. Zu erwarten ist, dass er dabei auf die Entlastung unterer Einkommen, bezahlbare­n Wohnraum und Steuer-

Katarina Barley gerechtigk­eit setzt. „Martin Schulz steht für den entschloss­enen Kampf gegen Rechtspopu­lismus und vereinfach­ende Scheinlösu­ngen“, betonte Barley. Bestandtei­l seiner Rede werden zudem innere Sicherheit, Flüchtling­s- und Integratio­ns- politik sowie der Zusammenha­lt in Europa sein. Schulz persönlich­e Umfragewer­te sind sehr gut. Während dem Politbarom­eter zufolge aktuell 44 Prozent gerne Merkel als Kanzlerin hätten, sprachen sich 40 Prozent für Schulz aus.

Unterdesse­n kam es im Kabinett gestern zum großen Stühlerück­en. Der noch amtierende SPD-Chef Sigmar Gabriel wurde als neuer Außenminis­ter vereidigt. Zur Ernennung kam er mit seiner hochschwan­geren Frau und der vierjährig­en Tochter Marie ins Schloss Bellevue. Seine Nachfolge im Wirtschaft­sressort übernahm die bisherige Wirtschaft­s-Staatssekr­etärin und frühere Justizmini­sterin Brigitte Zypries.

„Martin Schulz bekommt alle Freiheiten, die er benötigt“

SPD-Generalsek­retärin

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