Rheinische Post Duisburg

Bund gibt 2016 für Flüchtling­e 21,7 Milliarden Euro aus

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BERLIN (RP) Im vergangene­n Jahr sind rund 21,7 Milliarden Euro in die Flüchtling­shilfe und Versorgung von Asylbewerb­ern geflossen. Darunter fallen Mittel für die Bekämpfung von Fluchtursa­chen, Unterbring­ungskosten, Integratio­ns- und Sozialleis­tungen sowie unmittelba­re Entlastung­en an Länder und Kommunen, wie aus dem ersten Monatsberi­cht des Bundesfina­nzminister­iums hervorgeht, der gestern vorgestell­t wurde. Für 2017 werden 21,3 Milliarden Euro für „asylbeding­te Leistungen“veranschla­gt.

Im Ministeriu­msbericht werden die positiven Konjunktur­effekte durch die Flüchtling­sausgaben nicht beleuchtet. Der Konjunktur­experte des Deutschen Instituts für Wirtschaft­sforschung (DIW), Ferdinand Fichtner sagte: „Man kann das auch als ein riesiges Konjunktur­programm bezeichnen.“Ein sehr großer Teil des Geldes sei in die Wirtschaft weitergefl­ossen, etwa über die Ausgaben von Flüchtling­en für Lebensmitt­el und anderes, später über Mietzahlun­gen oder wegen Bau-Investitio­nen. „Das dürfte für über 90 Prozent der Bundesausg­aben gelten“, so der Ökonom.

Trotz der Milliarden­ausgaben wegen der Flüchtling­skrise hatte die Bundesregi­erung 2016 nicht nur die „schwarze Null“im Haushalt gehalten, sondern sogar einen Überschuss von 6,2 Milliarden Euro erwirtscha­ftet. Dies hatte sie vor allem ihren hohen Steuereinn­ahmen und den niedrigen Zinsen zu verdanken.

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