Zahl der Euro-Blüten ist gesunken
Der neue Zwanziger erschwert Fälschungen deutlich.
FRANKFURT (dpa) Die Zeiten für Geldfälscher sind härter geworden seit der Einführung des neuen 20Euro-Scheins. Im vergangenen Jahr brachten Kriminelle weltweit rund 684.000 Euro-Blüten in Umlauf, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte. Das war fast ein Vietel weniger als der Höchstwert im Jahr davor (899.000 Fälschungen). In Deutschland zogen Banken, Handel und Polizei 82.150 gefälschte EuroBanknoten aus dem Verkehr – etwa 14 Prozent weniger ein Jahr zuvor. Es war allerdings immer noch der zweithöchste Stand seit der EuroBargeldeinführung 2002. Der Schaden in Deutschland verringerte sich im vergangenen Jahr von 4,4 Millionen auf 4,2 Millionen Euro.
Vor allem der überarbeitete Zwanziger, der im November 2015 ausgegeben wurde, erschwert Kriminellen das Handwerk. „Die Einführung der Europa-Banknotenserie hat sich positiv auf die Anzahl der Fälschungen ausgewirkt und zu einem merklichen Rückgang der 20Euro-Fälschungen beigetragen“, bi- lanzierte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele. Die Zahl der Zwanziger-Blüten habe sich im Vergleich zum Jahr 2015 nahezu halbiert. Verbesserte Sicherheitsmerkmale, unter anderem das durchsichtige Porträtfenster im Hologramm der Banknote und die Smaragdzahl, erweisen sich bislang als große Hürden für Fälscher. Die Zahl der 20-Euro-Blüten sank auf 20.217. Der Anteil der Zwanziger an den gesamten Fälschungen ging um 15 Prozentpunkte auf 25 Prozent zurück. Am beliebtesten bei Kriminellen war der Fünfziger. Sein Anteil an den Blüten stieg auf 61 Prozent. „Als nächster Meilenstein steht nun die Ausgabe der verbesserten 50Euro-Scheine ab dem 4. April 2017 an“, sagte der für Bargeld zuständige Bundesbank-Vorstand Carl Ludwig Thiele. Er erwartet, dass dann auch die Zahl der falschen Fünfziger sinken wird.
Weltweit richteten Kriminelle mit gefälschten Euro-Banknoten im vergangenen Jahr einen Schaden von rund 40 Millionen Euro an, 2015 waren es noch 39,1 Millionen. Hauptgrund für den Anstieg war ein Fall aus England: Einem Diamantenhändler wurden bei einem Geschäft 500-Euro-Blüten im großen Stil untergeschoben – ein Schaden von rund sechs Millionen Euro.
Insgesamt ist es allerdings sehr unwahrscheinlich, dass einem Falschgeld untergejubelt wird: Rein rechnerisch entfielen im vergangenen Jahr in Deutschland zehn falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner.