König-Pilsener Brauerei zieht die Preise an
In Zukunft müssen Kneipengäste womöglich mehr für ein Pils zahlen.
Die deutschen Brauereien hatten Anfang des Jahres eine gute Nachricht zu vermelden. Das dritte Jahr in Folge sei der Markt 2016 stabil geblieben, die Brauereien konnten mehr Bier als im Vorjahr verkaufen. Dennoch erhöhen viele Brauereien 2017 die Preise. Das bedeutet auch für Duisburger Kneipengäste: Sie müssen in Zukunft womöglich mehr für ihr Pils zahlen.
König Pilsener, Duisburgs größte Brauerei, hat die Preise jedenfalls angezogen. Auf Anfrage bestätigt die Bitburger Braugruppe, zu der „Köpi“gehört: „Die Bitburger Braugruppe hat zum 16. Januar 2017 über alle Marken und Sorten hinweg die Preise für Fassbier angepasst“, teilt Angelika Thielen, Leiterin der Unternehmenskommunikation, mit. Das gelte auch für verschiedene Gebinde der Marken Licher und Wernesgrüner.
Die Preisgestaltung für Handel und Gastronomie sei zeitlich nicht aneinander gekoppelt. Die Handelspreise seien in den letzten Jahren immer wieder angepasst wor- den, die Fassbierpreise allerdings seit drei Jahren unverändert geblieben. Deshalb werde nun auch dieser Preis angepasst. Details möchte das Unternehmen „aus Gründen des Wettbewerbs“nicht nennen, da es sich um „strategische Überlegungen“handele.
Duisburgs Wirte wurden bereits auf die Preissteigerung hingewiesen. Als „ziemlich deftig“bezeichnet Roland Jahn, Wirt des Finkenkrugs in Neudorf, den Anstieg. Wie viel genau das Fassbier kostet, wer- de ihm kommende Woche der Großhändler mitteilen. Er kann sich vorstellen, dass Gäste für das „Brotund-Butter-Bier“demnächst zehn bis zwanzig Cent mehr zahlen müssen. „Wir werden die Preise für einige Biersorten erhöhen müssen.“Generell treffe den Finkenkrug die Preissteigerung nicht so sehr, da die Kneipe vertraglich an keine Brauerei gebunden sei und Biere aus aller Welt anbietet. In seinen über 30 Jahren als Wirt sei es die „sechste oder siebte“Preiserhöhung. Jahn verste- he nicht, warum das Fassbier im Handel teurer werde und der Preis für eine Kiste Bier gleich bleibe. „Wir zahlen für einen Liter rund drei Euro. Im Kasten gibt es den für einen Euro.“
Martina Kischkat, Chefin des Café R(h)einblick in Homberg bleibt gelassen. „Wir werden das Beste daraus machen.“In ihre Gäste habe sie Vertrauen. Sie würden ihr auch weiterhin die Treue halten. Den Preis für das Bier werde sie ohnehin nicht anheben. Allerdings werde sich die Speisekarte preislich verändern. Nötig machten das neue Lohngesetze und gestiegene Kosten.
Hinter der Preiserhöhung vermutet Kischkat steigende Produktionsund Werbekosten der Brauereien. Die Bitburger Braugruppe würde viel investieren, um eine jüngere Konsumentengruppe zu gewinnen. Kischkat findet die Erhöhung nachvollziehbar, sagt aber auch: „Das darf man auch nicht auf die Spitze treiben. Der Preis pro Hektoliter richtet sich nach der Menge und der Größe des Lokals.“Kleine Kneipen, schätzt sie, könne die Erhöhung schwerer treffen.