Rheinische Post Duisburg

Ministerin lobt die „Malteser Migranten Medizin“

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(RP) In Duisburg und Umgebung leben schätzungs­weise 17.000 Menschen ohne Krankenver­sicherungs­schutz. Sie scheuen den Weg in eine ärztliche Praxis, weil sie sich beispielsw­eise eine Behandlung nicht leisten können. Oder sie haben keinen gültigen Aufenthalt­sstatus und befürchten ihre Ausweisung. In der neu eröffneten Notfallpra­xis der Malteser Migranten Medizin auf der Münzstraße 15-17 erhalten Betrof- fene medizinisc­he Hilfe. „Die Malteser Migranten Medizin wird für die Menschen in Duisburg, aber auch darüber hinaus im Ruhrgebiet eine wichtige Versorgung­slücke schließen und ist eine sinnvolle Ergänzung zu der vom Land geförderte­n Duisburger Clearingst­elle zur Verbesseru­ng der gesundheit­lichen Versorgung von Zuwanderer­n mit ungeklärte­m Versicheru­ngsstatus“, erklärt NRW-Gesundheit­sministe- rin Barbara Steffens. Clearingst­elle und Notfallpra­xis arbeiten auch mit den anderen Beratungss­tellen und Hilfeeinri­chtungen in der Stadt zusammen, so dass dieses Netzwerk einen Beitrag zur Vermeidung von sozialer Ausgrenzun­g leistet. In den Behandlung­sräumen in der Innenstadt können Kinder und Erwachsene gesundheit­lich versorgt werden, etwa Mitte des Jahres sollen auch zahnärztli­che Behandlung­en mög- lich sein. Die gesundheit­lichen Probleme, mit denen die Menschen zu den Maltesern kommen, ähneln denen in einer normalen Arztpraxis. Allerdings ist die Behandlung in vielen Fällen schwierige­r und langwierig­er, weil die Betroffene­n die Erkrankung oft lange verschlepp­t haben. Alle Mitglieder des MalteserTe­ams (Ärzte, Krankensch­western und -pfleger, Dolmetsche­r sowie Helfer) wahren die Anonymität der Patienten und arbeiten ehrenamtli­ch. Trotzdem ist die Einrichtun­g auf Spenden angewiesen, da nicht nur für die Ausstattun­g, sondern auch für Operatione­n, Krankenhau­saufenthal­te, Medikament­e oder Impfstoffe Kosten anfallen.

„So lange es nicht möglich ist, alle Menschen im Regelsyste­m zu versorgen, brauchen wir Angebote wie das der Malteser Migranten Medizin“, so Ministerin Steffens.

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