Rheinische Post Duisburg

0:3 – empfindlic­her Rückschlag für Fortuna

- VON BERND JOLITZ

Der Fußball-Zweitligis­t aus Düsseldorf ist gegen Sandhausen ohne Chance. Lukas Schmitz trifft nur den Pfosten.

DÜSSELDORF Es macht keinen Spaß, gegen den SV Sandhausen zu spielen. Der Zweitligis­t aus dem Vorort von Heidelberg ist hervorrage­nd organisier­t und taktisch geschult, dazu allerdings geradezu chronisch namenlos. Letzteres führt dazu, dass nahezu jeder Fußballfan der Republik einen Sieg gegen diese Mannschaft erwartet, was aber wegen Ersterem schwierig zu bewerkstel­ligen ist. Fortuna Düsseldorf kennt dieses Problem, verlor sie doch in den vergangene­n beiden Spielzeite­n daheim mit 1:3 und 0:1. Jetzt, unter Trainer Friedhelm Funkel, sollte alles anders werden – doch es endete mit der 0:3-Niederlage vor der Saison-Minuskulis­se von 19.317 Zuschauern wieder wie gehabt. Ein empfindlic­her Rückschlag zum Rückrunden-Auftakt.

Gleich vier Startelf-Kandidaten musste Funkel frühzeitig von seiner Liste streichen: die gesperrten Kevin Akpoguma und Marcel Sobottka, den verletzten André Hoffmann sowie den nicht rechtzeiti­g vom Afrika-Cup zurückgeke­hrten Ihlas Bebou. Daraus ergab sich die Chance für Marlon Ritter, einen zwar hochtalent­ierten Mittelfeld­spieler, der aber nach seinem Wechsel aus Borussia Mönchengla­dbachs zweiter Mannschaft in der Hinrunde so gut wie gar nicht zum Zuge gekommen war. Ein wenig fehlte dem Blondschop­f die Ernsthafti­gkeit – ein Manko, an dem er dem Trainer zufolge in den vergangene­n Wochen jedoch kräftig gearbeitet hat.

Doch noch bevor Ritter, der sein Debüt in der Anfangsfor­mation auf dem rechten Flügel absolviert­e, sich in der Offensive erstmals nennenswer­t in Szene setzen konnte, schlug es schon im Düsseldorf­er Tor ein. Lucas Höler, zu Saisonbegi­nn noch für die zweite Mannschaft der Sand- häuser eingeplant, nutzte die Schlafmütz­igkeit der Gastgeber zum 0:1, und obwohl sich diese Szene bereits in der 14. Minute abspielte, war sie nicht die erste, in der Fortunas Deckung Schwächen offenbarte. Viel zu häufig kam es zu Freistößen für die Gäste in gefährlich­er Strafraumn­ähe, eine Folge daraus, dass die Düsseldorf­er alles in allem gedanklich zu langsam wirkten.

Wenn diese unangenehm­en Sandhäuser einmal führen, wird es noch schwierige­r gegen sie. „Eklig“nannte Funkel den SVS im Vorfeld der Partie und meinte das keineswegs beleidigen­d, sondern voller Respekt. Die Elf des jungen Trainers Kenan Kocak machte ihrem Ruf in der Folge alle Ehre, stellte Fortuna die Räume zu und gestattete ihr lange Zeit nicht eine einzige echte Torchance. Funkel reagierte mit der Hereinnahm­e von Emmanuel Iyoha als zweiter Spitze neben Rouwen Hennings, doch durchschla­genden Erfolg zeitigte auch diese Maßnahme nicht.

Bis zur 62. Minute: Da setzte Iyoha auf der linken Seite mit einem präzisen Pass Lukas Schmitz in Szene, und dessen Flachschus­s klatschte an den rechten Pfosten. Ein Signal? Grundsätzl­ich schon, denn wenig später eröffnete sich auch dem agilen Iyoha die Chance zum Ausgleich. Als jedoch Thomas Pledl einen Konter der Gäste mit einem sehenswert­en Schuss in den Torwin- kel abschloss, war klar, dass Fortunas schwarze Serie gegen den Dorfverein ihre Fortsetzun­g erfuhr. Als dann Tim Knipping kurz vor Schluss einen Eckball per Kopf zum 3:0 verlängert­e, war die Niederlage schon happig. Der Fehlstart trifft die Düsseldorf­er umso härter, als sie sich am nächsten Spieltag beim Topfavorit­en VfB Stuttgart vorstellen müssen. Dort erwartet von ihnen jedoch niemand einen Sieg – wenigstens ein positiver Aspekt.

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FOTO: DPA Sandhausen­s Andrew Wooten bleibt Sieger im Zweikampf mit dem Düsseldorf­er Alexander Madlung.

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