Leipzig gegen TSG: Gipfel der Neureichen
LEIPZIG (sid) Das Rededuell vor dem Spitzenspiel hat Julian Nagelsmann schon mal gewonnen. Über das mögliche Interesse der Bayern an seinen Diensten scherzte der Trainer von 1899 Hoffenheim: „Ich bin im Austausch mit Ralph Hasenhüttl und Thomas Tuchel. Wir einigen uns gerade, wer Trainer und wer CoTrainer wird.“Darauf angesprochen streckte der grinsende Hasenhüttl die Waffen: „Der Spruch ist richtig gut, den lasse ich mal so stehen.“Im Bundesliga-Topspiel will der Trainer von RB Leipzig bessere Antworten haben. Das Duell des Rekordaufsteigers aus Leipzig mit den noch Ungeschlagenen aus Hoffenheim ist rein sportlich hochinteressant. Deshalb reagiert 1899-Coach Nagelsmann auf spöttische Kommentare genervt: „Ob es El Plastico oder El Gigantissimo heißt, ist mir völlig wurscht.“
Auch Hasenhüttl kann mit Kritik an den zwei Klubs, die finanziell von Mäzenen abhängig sind und keine große Tradition vorzuweisen ha- ben, nichts anfangen. Allen sei „ein Spiel lieber, in dem viel drin steckt, als ein Spiel, das toll genannt wird, in dem aber nur heiße Luft ist“.
Die 42.500 Zuschauer in der ausverkauften Leipziger WM-Arena erwarten jedenfalls ein Fußballfest. „Das wird ein hochklassige Spiel“, sagte RB-Coach Hasenhüttl. Der Österreicher outete sich als Fan des Hoffenheimer Spielstils: „Ich sehe dieser Mannschaft gerne zu, das ist nicht bei vielen in der Liga der Fall. Da wird immer was geboten.“Die- ses Kompliment gab Nagelsmann zurück. Der 29-Jährige lobte die „außergewöhnliche Verteidigungsbereitschaft“der Sachsen, „sie lösen viel Hektik aus“. Für RB-Sportdirektor Ralf Rangnick ist das Spiel gegen seinen Ex-Klub, den er in die Bundesliga geführt und dort etabliert hat, etwas Besonderes. Vergleiche zwischen den Projekten lehnt er aber strikt ab. „ Wir können auf lange Sicht mehr werden als nur eine regionale Größe“, sagte der 58-Jährige der „Süddeutschen Zeitung“.