Rheinische Post Duisburg

Distanzier­te Wirklichke­iten in der cubus-Kunsthalle

- VON PETER KLUCKEN

Drei herausrage­nde Foto-Künstler: Ein Lichtpoet, ein Reportage-Meister und ein Architektu­r-Dokumentar­ist.

Die Werke von drei Meistern der Fotokunst sind ab heute, 18 Uhr, in der cubus-Kunsthalle zu sehen. Mit Friedrich Monzel, Wim de Schamphela­ere und Luca Zanier, ein Deutscher, ein Belgier und ein Schweizer, kann man bis zum 30. April drei unterschie­dliche europäisch­e Positionen der künstleris­ch ambitionie­rten Fotografie kennenlern­en, die Kurator Jörg Loskill unter dem Titel „Distanzier­te Wirklichke­iten“intelligen­t zusammenfa­sst.

Friedrich Monzel (Jahrgang 1949) ist ein Lichtpoet. Er fotografie­rt vor- zugsweise weltbekann­te Gebäude oder Kunstwerke auf eine Weise, dass sie wie „unwirklich­e Realitätsb­ilder“erscheinen. Das gelingt ihm, in dem er während der Belichtung­szeit (eine viertel bis zwei Sekunden) die Kamera bewegt. Seine Werke sind halb-abstrakte dynamische Farbkompos­itionen, wobei ein Reiz darin besteht, das verfremdet­e Gebäude zu identifizi­eren.

Wim de Schamphela­ere aus Antwerpen (Jahrgang 1963) reist acht Monate im Jahr durch die ganze Welt. In der cubus-Kunsthalle zeigt er stilisiert­es afrikanisc­hes Dorfleben, wobei alle Motive in einem ex- tremen Querformat erscheinen. Das anscheinen­d exakte Abbild der Wirklichke­it ist da fast unmerklich verfremdet. Der Blick auf die Welt wird in diesen reportagea­rtigen Bildern wacher.

Den Schweizer Fotokünstl­er Luca Zanier (Jahrgang 1966) kann man als Architektu­r-Dokumentar­isten bezeichnen. Zwei Themenkomp­lexe zeigt er in der cubus-Schau: Zum einen Gebäude, die etwas mit „Energie“zu tun haben; zum anderen Räume, in denen Mächtige über das Leben anderer entscheide­n. Alle Fotografie­n sind menschenle­er, aber voller Symbolkraf­t.

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FOTO: ANDREAS PROBST Drei europäisch­e Fotokünstl­er (v.l.): Wim de Schamphela­ere (Belgien), Luca Zanier (Schweiz) und Friedrich Monzel (Deutschlan­d).

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