Rheinische Post Duisburg

Ausgerechn­et Papadopoul­os !

- VON SEBASTIAN BERGMANN

Der noch bei Bayer Leverkusen unter Vertrag stehende Profi erzielt für den Hamburger SV das Tor zum 1:0-Sieg.

HAMBURG Das Team von Trainer Roger Schmidt kommt in der Bundesliga einfach nicht in Tritt. Beim abstiegsbe­drohten Hamburger SV kassierte Bayer Leverkusen durch ein verdientes 0:1 die zweite Niederlage in Folge. Gesprächst­hema Nummer eins war aber nach wie vor die am Donnerstag bestätigte viermonati­ge Sperre durch den Weltverban­d (Fifa) gegen Leverkusen­s Topscorer Hakan Calhanoglu. Der Mittelfeld-

Pech für die Bayer-Elf, dass Kießlings Kopfball nur den Querbalken des HSV-Tores traf

mann hatte die Reise nach Hamburg gar nicht erst angetreten. Kyriakos Papadopoul­os, Hamburgs Leihgabe aus Leverkusen, erzielte zum Leidwesen aller Bayer-Fans das Tor des Abends. Bayer blieb zudem erstmals seit 20 Auswärtspa­rtien ohne eigenen Treffer.

„Das war ein sehr enttäusche­ndes Spiel von uns. Ich habe noch keine Erklärung dafür. Für diese Leistung gibt es keine Ausrede“, kritisiert­e Bayer-Geschäftsf­ührer Michael Schade seine Mannschaft. Zwar zeigten die Gäste schon von Beginn an im mit 45.653 Zuschauern – davon 1100 aus Leverkusen – bei weitem nicht ausverkauf­ten Volksparks­tadion die von Coach Schmidt geforderte­n „Emotionen“. Doch spielerisc­h sorgten weder der Champions-League-Achtelfina­list noch die im Tabellenke­ller steckenden Gastgeber für viele Höhepunkte.

Im Fokus stand zu Beginn vor allem der Unparteiis­che Jochen Drees, der das von ruppigen Zweikämpfe­n dominierte Spiel immer wieder wegen Fouls unterbrech­en musste. Spielfluss kam so nicht wirklich zustande. Den einzigen halbwegs gefährlich­en Schuss aufs Tor durch Hamburgs Winterzuga­ng Mergim Mavraj fing Bayer-Schlussman­n Bernd Leno problemlos (12.). Im Angriff war für die Leverkusen­er zumeist bei Bayer-Leihgabe Kyriakos Papadopolo­us Endstation.

Auch im zweiten Abschnitt blieb die Partie hart umkämpft. Hamburg erwischte den besseren Start und hatte durch Bobby Wood, der die Latte traf, die erste gute Chance (47.). Kyriakos Papadopoul­os, der im Winter von RB Leipzig nach Hamburg wechselte und noch bei Leverkusen unter Vertrag steht, köpfte in der 76. Minute zum Sieg ein. Stefan Kießling traf nur noch den Querbalken (86.) – so blieb dem HSV das 1000. Heimgegent­or in der Bundesliga erspart.

Im Vergleich zum 2:3 gegen Borussia Mönchengla­dbach hatte Bayer-Coach Schmidt sein Team auf drei Positionen verändert. Für den angeschlag­enen Javier Hernandez (Faserriss in den Adduktoren) feier- te Nationalsp­ieler Kevin Volland nach monatelang­er Verletzung­spause sein Startelf-Comeback. Überrasche­nd musste Julian Brandt zunächst auf der Bank Platz nehmen. Für ihn begann Admir Mehmedi. Julian Baumgartli­nger ersetzte den gesperrten Calhanoglu und rückte neben Charles Aránguiz ins defensive Mittelfeld. Kevin Kampl startete auf der Calhanoglu-Position auf der linken Außenbahn. Beim HSV standen in René Adler und Papadopoul­os zwei ehemalige Bayer- Profis in der Anfangself. Nachdem die Leverkusen­er Fans in der Vorwoche durch den Einsatz von Pyrotechni­k negativ auf sich aufmerksam machte, blieb es gestern ruhig.

Nach der zweiten Niederlage hintereina­nder hat sich der Abstand zum letzten Platz, der die Tür auf die internatio­nalen Bühne öffnet, auf mindestens sechs Punkte vergrößert. Der HSV zieht zumindest für ein paar Stunden am FC Ingolstadt vorbei, kletterte allerdings nur auf den Relegation­splatz.

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