Erster Linienflug der Deutschen Lufthansa
Der erste Flug ging nach Warschau. Am 4. Februar 1956 startete der Linienflugverkehr der Deutschen Lufthansa, der staatlichen Fluglinie der Deutschen Demokratischen Republik. Neun Monate zuvor hatte der Ministerrat der DDR den Beschluss veröffentlicht, nach dem eine solche Fluggesellschaft für den zivilen Luftverkehr zu gründen sei. Ins Direktorium wurde unter anderem August Pieck berufen, der Sohn von Wilhelm Pieck, damals neben Otto Grotewohl Parteivorsitzender der SED und Präsident der DDR. Der Flughafen Berlin-Schönefeld diente der neuen Fluggesellschaft als Heimatflughafen. Nach dem ersten Start nach Warschau ging der Flugverkehr vor allem ins nahe Leipzig, um die Verbindung zur wichtigen Leipziger Messe zu verbessern. Dazu kamen unter anderem Linienflüge nach Prag, Budapest und Bukarest. Die Passagiere stiegen zu Beginn meist in Maschinen vom russischen Flugzeugbauer Iljuschin, auch Piloten und Servicepersonal waren in den ersten Monaten noch aus der Sowjetunion ausgeliehen. 1957 startete der erste ostdeutsche Pilot einen Flug nach Moskau. Problematisch war von Beginn an der Gebrauch des Begriffs „Lufthansa“. Alle Rechte lagen bei der schon zuvor gegründeten westdeutschen Lufthansa AG. Deshalb wurde schon 1958 die Gesellschaft Interflug gegründet, 1963 wurde die DDR-Lufthansa liquidiert und in die neue Gesellschaft überführt.