Dreharbeiten für die Straßencops in Huckingen
In Duisburg werden Folgen für ein neues Polizeiformat gedreht. Familie Lanzke hat das Teamvorübergehend einziehen lassen.
HUCKINGEN Am Nachmittag in Huckingen: Eine blonde Frau steht vor einem Haus an der Albert-Schweitzer-Straße. An ihrem rechten Arm klafft eine blutende Wunde. Ihr Sohn soll sie angegriffen haben. Ein Rettungswagen ist schon vor Ort. Die Polizei ist unterwegs.... Zum Glück handelt es sich bei all dem nur um Dreharbeiten.
„Machen Sie einen Spielfilm hier?“, fragt dann auch eine Nachbarin auf der gegenüberliegenden Straßenseite, als sie das Kamerateam erblickt. „Nee, nicht ganz“, antwortet die Aufnahmeleiterin Nicole Ploch. „Das hier ist ein kleines Polizeiformat fürs Fernsehen.“Seit Anfang Februar und noch bis zum Monatsende werden in Duisburg und Umgebung Folgen für die neue Reihe „Straßencops Ruhrgebiet“bei RTL II gedreht.
Bernie Kuhnt, Ex-Kripobeamter aus Großenbaum und bekanntgeworden als TV-Kommissar in der Doku-Reality-Serie „Niedrig und Kuhnt“, berät die „EndemolShine“Produktion. Ihm, beziehungsweise seiner Frau, ist es zu verdanken, dass die Familie Lanzke ihr Haus in Huckingen als Drehort für diesen einen Einsatz zur Verfügung gestellt hat. „Wir kennen uns“, sagt Thomas Lanzke. „Als wir gefragt wurden, haben wir kurz überlegt, aber dann unser Okay gegeben.“
Damit das Produktionsteam in Ruhe arbeiten kann, verbringt er mit seiner Frau Evelin, den Kindern und dem Hund den Nachmittag größtenteils im Dachgeschoss. „Man bekommt aber trotzdem genug mit“, sagt der Hausherr. „Die ganzen Abläufe, das ist schon interessant und spannend.“
Draußen dürfen sich Daniela Brauer und Maik Hörst derweil eine kurze Drehpause gönnen. Die beiden spielen nicht nur Polizeibeamte, sie sind es auch im wahren Leben. Er in Münster, sie in Hessen. Maik Hörst, der als Straßencop Michael Brunner im Einsatz ist, macht es einfach Spaß, in seiner Freizeit vor der Kamera zu stehen.
„Als Polizist bin ich es ja schon gewohnt, in der Öffentlichkeit zu stehen“, sagt er, der bereits seit zwei Jahren in ähnlichen Formaten fürs Fernsehen zu sehen ist und dafür ebenso wie seine Kollegin nicht extra freigestellt wird. „Das machen wir in unserer Freizeit, nehmen Ur- laub oder bauen darüber Überstunden ab“, erzählt Daniela Brauer alias Carolin Förster, der Straßencop. Für sie seien solche Drehs eine schöne Abwechslung zum Berufsalltag.
„Außerdem versuchen wir als echte Polizeibeamte dafür zu sorgen, dass alles so realitätsnah wie möglich abläuft“, sagt Maik Hörst. „Manchmal muss man da sicher Kompromisse machen“, gibt seine Kollegin zu.
Dann ist die Pause auch schon wieder vorbei. Die nächste Szene wird gedreht. Gegenüber haben ein paar Jugendliche im Obergeschoss eines Hauses die Fenster geöffnet und schauen dem Treiben neugierig zu. Ein Kamerateam kommt schließlich nicht alle Tage nach Huckingen.