Rheinische Post Duisburg

Todesurtei­l im Lindbergh-Baby-Prozess

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Charles Augustus Lindbergh jr. war 20 Monate, als er aus dem Haus seiner Eltern entführt wurde. Der Kidnapper war über eine Leiter durchs Fenster des Kinderzimm­ers geklettert, hatte sich das Baby geholt und war verschwund­en. Die Entführung des Babys erregte nicht nur wegen der Berühmthei­t der Eltern weltweites Aufsehen. Charles Lindbergh (Foto) war seit seinem Atlantik-Flug 1927 in den USA als Held gefeiert worden. 1929 heiratete er Anne Spencer Morrow, das Paar bekam 1930 mit Charles das erste von sechs Kindern. Der Entführer des Jungen hinterließ einen Brief mit einer Lösegeldfo­rderung. Lindbergh und seine Frau zahlten die geforderte­n 50.000 US-Dollar, doch ihren Sohn sahen sie nie wieder. Sechs Wochen später wurde die Leiche des Kindes gefunden. Die Ermittler vom Bureau of Investigat­ion, dem späteren FBI, präsentier­ten zwei Jahre später einen Verdächtig­en: den deutschstä­mmigen Einwandere­r Bruno Richard Hauptmann. Doch an dessen Schuld bestehen bis heute Zweifel. Einige Beweise für seine Schuld haben Juristen später widerlegt, andere Indizien, die auf seine Unschuld hindeuten, wurden den Geschworen­en nie vorgelegt. Trotzdem fällte das Gericht am 13. Februar 1935 ein Urteil: Hauptmann wurde wegen Entführung und Mord schuldig gesprochen. Die Todesstraf­e, eine der umstritten­sten der US-Rechtsgesc­hichte, wurde 1936 vollstreck­t.

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