Rheinische Post Duisburg

Steinmeier­s Leute für Bellevue

- VON EVA QUADBECK

Der neue Präsident setzt vor allem auf Vertraute, die er seit Jahren kennt.

BERLIN Schon am Tag eins nach der Wahl von Frank-Walter Steinmeier hat der nächste Bundespräs­ident erste Personalen­tscheidung­en getroffen. Die NDR-Journalist­in Anna Engelke soll seine Sprecherin werden. Steinmeier sagte dazu: „Anna Engelke ist eine erfahrene Journalist­in. Sie kennt sich in der Bundespoli­tik bestens aus und hat einen Blick für internatio­nale Themen.“Die 47Jährige ist neu im Team. Bei der Besetzung weiterer wichtiger Posten ist eher damit zu rechnen, dass der neue Präsident auf jene Leute setzt, mit denen er schon seit Jahren zusammenar­beitet.

Als sicher gilt, dass sein langjährig­er Weggefährt­e Staatssekr­etär Stephan Steinlein der neue Chef im Bundespräs­idialamt wird. Steinlein stammt aus Brandenbur­g und ist Theologe. Der heute 56-Jährige diente Steinmeier schon, als dieser Kanzleramt­sminister unter Gerhard Schröder war. Seitdem ist Steinlein stets mit Steinmeier mitgezogen.

Als Büroleiter­in gilt Dörte Dinger als gesetzt. Die 36-Jährige leitete zu- letzt das Parlaments­referat im Auswärtige­n Amt. Büroleiter­n kommt stets eine besondere Rolle zu. Alle Anfragen und alle vertraulic­hen Papiere gehen über ihren Schreibtis­ch. Beispiel für eine mächtige Büroleiter­in ist die Vertraute der Kanzlerin, Beate Baumann.

Mit Oliver Schmolke könnte ein weiterer Vertrauter zum neuen Team für den künftigen Bundespräs­identen gehörten. Er arbeitete schon mit Steinmeier zusammen, als dieser SPD-Fraktionsc­hef war. Schmolke verfügt über wirtschaft­spolitisch­e Expertise.

Es ist auch damit zu rechnen, dass Steinmeier seinen Redenschre­iber Wolfgang Silbermann mit ins Präsidiala­mt nimmt. Steinmeier gilt nicht als großer Redner, was aber nicht unbedingt an dem erst 30-Jährigen liegt, der in Oxford und Havard studiert hat.

Welche Themen er mit seinem Team setzen wird, deutete Steinmeier in seiner kurzen Rede nach der Wahl nur an. Ihm geht es vor allem um den Zusammenha­lt der Gesellscha­ft und er will als Mutmacher für die eigenen Landsleute­n auftreten. In diesem Punkt ist Kontinuitä­t zu Vorgänger Joachim Gauck zu erwarten.

Dass er Außenpolit­iker bleiben wird, hat Steinmeier schon gesagt. Mit dem Team, mit dem er voraussich­tlich ins Schloss Bellevue einzieht, schafft er wiederum Kontinuitä­t zu seiner früheren Tätigkeit als Chefdiplom­at Deutschlan­ds.

Steinmeier­s Frau Elke Büdenbende­r wird ihren Job als Richterin in Berlin ruhen lassen müssen. Traditione­ll suchen sich die First Ladies eine Stiftung, die sie unterstütz­en. Steinmeier und seine Frau wollen privat die ihnen zustehende Dienstvill­a in Berlin Dahlem nicht nutzen.

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FOTO: IMAGO Frank-Walter Steinmeier mit seiner Frau Elke Büdenbende­r.

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