Eine erfüllte Liebe nach 30 Jahren
Als Mädchen verguckte sich Ella Holst in Katrin Romanski.
Die Geschichte von Rebecca Elisabeth Waltraud Holst, die alle nur „Ella“nennen, ist filmreif. Aber die 40-Jährige will sowieso ein Buch schreiben. Das soll von ihrer großen Liebe zu der vier Jahre jüngeren Katrin Romanski handeln, und der Sehnsucht, die Ella viele Jahre aushalten musste.
Schon als Grundschülerin war Ella fasziniert von Katrin. „Sie hat so eine liebe Art.“Sie selbst beschreibt sich eher als Jungen, hat mit den anderen Skaterbahnen gebaut, ist geklettert, hat lieber getobt als mit Puppen gespielt. „Ich hatte Ella nur wahrgenommen, weil sie im gleichen Haus wie meine beste Freundin wohnte“, erinnert sich Katrin Romanski. Von Gefühlen ahnt sie nichts. Auch nicht, als Ella sie Jahre später anspricht, ob sie nicht mit ihr in einer Band spielen will. „Meine Geschwister und ich haben schon immer Musik gemacht. Und als ich sah, dass Katrin Gitarre spielt, habe ich sie gefragt, und war überglücklich, dass sie Ja sagte.“Fortan tref- fen sich die Jugendlichen einmal pro Woche, covern Pop-/Rock-Stücke. „Ich habe mich immer total gefreut, wenn wir uns wiedergesehen haben.“Katrin, damals etwa 13 Jahre alt, ahnt nichts. Im Gegenteil: Sie lernt ihren ersten Freund kennen.
Ella verliert den Mut. „Sie war unerreichbar für mich.“Die Band gibt irgendwann ihr letztes Konzert. „Der Abends war schlimm.“Es folgt eine Jahre lange Pause, in der Katrin Romanski mit ihrem Freund zusammen ist. Auch Ella Holst findet andere Partnerinnen und Partner. Sie bekommt einen Sohn, ein Wunschkind. Trotzdem fehlt immer etwas. Die Sehnsucht nach Katrin ist groß. Ella schaut ab und zu auf Facebook nach, ob sie Katrin findet. Sie entdeckt den Bruder und hinterlässt ihm eine Nachricht samt Telefonnummer mit der Bitte, dass sich Katrin melden solle. Nach fünf Jahren ruft sie tatsächlich an. Es wird ein langes Gespräch. Sie machen wieder zusammen Musik, treffen sich auch mal, um Kaffee zu trinken. Nach einer Probe traut sie sich endlich, ihrer Freundin zu gestehen: „Ich war mal in dich verliebt.“
Ellas Sohn hat die Neue unbeeindruckt begrüßt. Mit einer anderen Freundin wohnen sie nungemeinsam in einem Häuschen. „Neulich hat der Kleine in der Schule erzählt, dass er drei Mamas hat. Da waren die anderen Kinder neidisch“, erzählt Ella.