Rheinische Post Duisburg

Frisch verliebt auch nach sechs Jahrzehnte­n

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Doris und Josef Deina feiern Diamantene Hochzeit.

(RPN)„Als wir geheiratet haben, war der 14. Februar gar kein Valentinst­ag“, erinnert sich Josef Deina. Es ist also ein schöner Zufall, dass er und seine Frau Doris nun an diesem romantisch­en Tag, also heute, Hochzeit feiern. Die Ehe der beiden hält nun seit sechs Jahrzehnte­n, und die beiden sind noch immer ganz verliebt: „Mein Gott, das sind schon 60 Jahre!“

Kennen gelernt haben sie sich in der Pfarrjugen­d in Hochfeld. „Ich habe sie irgendwann angesproch­en. Sie ist mir aufgefalle­n, weil sie so ein nettes und natürliche­s Mädchen war“, erinnert sich Josef Deina, ein Charmeur alter Schule. Sie war damals 16, er schon 20. Umgekehrt wusste die Duisburger­in sofort, dass sie den jungen Mann, der so gut Gitarre spielen konnte, später einmal heiraten wollte. Nur die Mutter hatte andere Pläne. Der gelernte Modellschr­einer war ihr nicht gut genug. „Aber ich habe Hausarrest und andere Strafen in Kauf genommen, damit ich ihn wiedersehe­n konnte.“1957 wurde schließlic­h geheiratet. Aus Liebe, und weil sie dann eine Wohnung bekamen. „Das war ja damals gar nicht so einfach.“Am 14. Februar gaben sie sich auf dem Standesamt das Ja-Wort, ein halbes Jahr später wurde kirchlich geheiratet.

„Die jungen Leute gehen heute viel zu schnell auseinande­r“, findet Josef Deina. Die 81-Jährige und der 85-Jährige haben gute und schlechte Zeiten miteinande­r durchgesta­nden. Eines ihrer Kinder kam schwerstbe­hindert auf die Welt und verstarb später. Die beiden hielten zusammen. Und wenn es doch einmal Streit gab, dann ging keiner schlafen, ohne sich nicht vorher zu entschuldi­gen. „Reden, reden, reden“, nennt Josef Deina ein Rezept für eine lange Ehe. Beide unternehme­n viel gemeinsam. Er singt im Chor, sie traf eine Zeit lang ihre Frauenrund­e. Zum Wandern, Skifahren und in den Kneipp-Verein gehen sie beide. Am liebsten möchte Doris Deina ja noch Ur-Oma werden. Aber da haben die Enkel ja auch noch ein Wörtchen mitzureden.

Im Alltag achtet das Paar auf kleine Gesten. „Das Frühstück wird jeden Morgen zelebriert.“Früher hat er für sie immer Brötchen geholt. Das ist in letzter Zeit seltener geworden – Doris Deina isst nun am liebsten Körnerbrot.

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