Rheinische Post Duisburg

Gebag will für die Uni entwickeln

- VON MARTIN AHLERS

Die kommunale Baugesells­chaft bietet eine Sanierung der Werksbaute­n in Wedau an. Der Hochschulr­at kann im März die Weichen stellen: Bauen oder besser kaufen?

Die Pläne, über 30 Hektar des ehemaligen Bahn-Ausbesseru­ngswerkes für die Universitä­t Duisburg-Essen (UDE) nutzbar zu machen, nehmen konkrete Züge an. Die städtische Wohnungsba­u-Gesellscha­ft Gebag steht bereit, das historisch­e Gebäude-Ensemble an der Werkstätte­nstraße nach Wünschen der Uni zu entwickeln. Der Hochschulr­at, höchstes Entscheidu­ngsgremium der UDE, könnte bei seiner Sitzung am 24. März im Neudorfer Tectrum die Weichen für die Entwicklun­g stellen.

Der Unterstütz­ung der Stadtplanu­ng, die gemeinsam mit der Bahnfläche­n-Entwicklun­gsgesellsc­haft (BEG) insgesamt fast 80 Hektar beiderseit­s der Wedauer Brücke entwickelt, ist sich die Universitä­t sicher. „Wir werden helfen, wo es geht“, betont Baudezerne­nt Carsten Tum. Die Stadt selbst sei nicht in der Lage, die Flächen zu erwerben.

Wichtiger für die Universitä­t ist aber wohl die Kooperatio­n mit einem kompetente­n Entwickler. „Wir haben unsere Unterstütz­ung angeboten“, sagt Gebag-Chef Bernd Wortmeyer über den Verlauf eines Treffens aller Beteiligte­n in der vergangene­n Woche. Schließlic­h werde man auch südlich der Brücke als Erschließu­ngsträger aktiv. Ob die Hochschule einen Kauf- oder eine Mietlösung bevorzuge, sei der Ge- bag dabei egal, so Wortmeyer: „Wir haben angeboten, beide Varianten zu unterstütz­en.“

Eine klassische „Win-Win“-Situation erkennt der Gebag-Chef. Voraussetz­ung dafür, dass sich die Interessen von Stadt, BEG und Universitä­t treffen, ist ein positives Votum des Hochschulr­ates. Er muss den Weg ebnen, damit die Universitä­t ohne langwierig­es Planungsve­rfahrens schnell zu dringend benötigten Erweiterun­gsflächen kommt. Dort sollen zunächst junge Unternehme­n einziehen, die von Studierend­en und Wissenscha­ftlern gegründet wurden.

Spitzenfor­schung soll – etwa in einem 3D-Druckzentr­um – ebenfalls dort Raum finden. Perspektiv­isch bietet das Areal beste Möglichkei­ten der Entwicklun­g – wohl einmalig in unmittelba­rer Nähe zum Neudorfer Campus.

Mit einem Erwerb der Wedauer Gebäude würde die Universitä­t Duisburg-Essen allerdings Neuland betreten: Es wären die ersten Immobilien, die nicht vom landeseige­nen Liegenscha­ftsbetrieb oder vom Stu- dierendenw­erk errichtet und verwaltet werden.

Vom Tisch sind Pläne, unter dem Dach der ehemaligen Richthalle Büro-Container als flexiblen Sitz für Start-ups unterzubri­ngen. Sicherung und Herrichtun­g, so ergaben Berechnung­en, erfordern einen Aufwand, der kaum refinanzie­rbar wäre.

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FOTO: HANS BLOSSEY Das Gelände um den ehemaligen Güterbahnh­of in Wedau aus der Luft gesehen.

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