Rheinische Post Duisburg

BGU und Sana: Widerstand gegen Klinik-Koalition

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In einer neurochiru­rgischen Klinik, die in Buchholz entstehen soll, will die Unfallklin­ik mit den Sana-Kliniken kooperiere­n.

(RPN) Eigentlich wollen das SanaKlinik­um in Wedau und das BG Klinikum (BGU) in Buchholz nach Umbau und Erweiterun­g ihrer Häuser in der Unfall- und Neurochiru­rgie noch enger als bisher zusammenar­beiten. Doch um zusätzlich­e neurochiru­rgische Kapazitäte­n, die in einer neuen Klinik in Buchholz entstehen sollen, gibt es Streit – sollte die Bezirksreg­ierung den BGUAntrag genehmigen, drohen Klagen.

Mit der Rodung des Geländes der lten Jugendherb­erge und mit deren Abriss gibt das Sana-Klinikum bereits den Startschus­s für die Sanierung des Klinikums. Dass zunächst der Neubau eines Parkhauses vorgesehen ist, verschafft Geschäftsf­ührer Dr. Stephan Puke Zeit, noch auf die Entwicklun­gen zwei Kilometer weiter südlich zu reagieren. Dort hätte sein Kollege Ralf Wenzel gern Planungssi­cherheit. Doch neben dem Antrag für die Neurochiru­rgie liegt auch noch ein weiterer für die Aufnahme-Chirurgie und Unfallchir­urgie in den NRW Kranken- hausplan bei der Bezirksreg­ierung Düsseldorf. Beantragt hatte das schon Wenzels Vor-Vorgänger Heinz-Josef Reker vor vier Jahren. Die BGU behandele schon seit ihrer Gründung vor 60 Jahren auch gesetzlich Versichert­e, so Ralf Wenzel: „Im Gegensatz zu anderen sind wir unserem Kernauftra­g, Unfallchir­urgie zu betreiben, treu geblieben. Die BG Klinik ist bundesweit eines der zehn größten traumatolo­gischen Zentren und hat überregion­ale Bedeutung.“

Zur Versorgung von Schwerstve­rletzten kooperiere­n schon seit vielen Jahren die Neurochiru­rgen von Sana mit den Unfallchir­urgen der BGU. Künftig soll das in einer neuen Klinik passieren, die auf dem BGUGelände entstehen soll. Voraussetz­ung dafür ist allerdings die Genehmigun­g durch Bezirksreg­ierung und NRW-Gesundheit­sministeri­um.

Durch die Umsetzung der Pläne entstehe eine Klinik, „auf die Duisburg stolz sein kann“, findet Ralf Wenzel. Allerdings sind einige Geschäftsf­ührer von anderen Duisburger Kliniken offenbar von der Furcht beseelt, die „große Koalition“im Stadtsüden könne ihren Häusern das Wasser abgraben. So neurochiru­rgische Kapazitäte­n in Duisburg genehmigt würden, müssten die nicht zwingend bei der BGU entstehen, heißt es.

Die Entscheidu­ng über die Anträge lässt wohl auch wesentlich länger als die üblichen neun Monate auf sich warten, weil die Duisburger Krankenhäu­ser keine untereinan­der abgestimmt­e Planung vorgelegt haben. „Die Gegebenhei­ten sind komplex“, beschreibt das ein Sprecher des Gesundheit­sministeri­ums. Die Bezirksreg­ierung kündigt eine zeitnahe Entscheidu­ng an. „Die Prüfung liegt in den letzten Zügen“, heißt es dort.

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FOTO: STEPHAN EICKERSHOF­F Arbeiten an der alten leerstehen­den Jugendherb­erge in Wedau. Dort soll ein Erweiterun­gsbau des Sana Klinikums gebaut werden.

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