Rheinische Post Duisburg

PFARRER BODO KAISER Neuer Pfarrer freut sich aufs Ruhrgebiet

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Nach 22 Jahren in Düsseldorf-Unterrath wurde Bodo Kaiser wie berichtet einstimmig gewählt. Er will Pastor sein, kein Religionsb­eamter. Der neue Pfarrer plant, Jugendlich­en Verantwort­ung zu übertragen.

HUCKINGEN/HÜTTENHEIM. Endlich hat die Evangelisc­he Auferstehu­ngsgemeind­e in Huckingen und Hüttenheim wieder einen Pfarrer: Bodo Kaiser wurde einstimmig vom Presbyteri­um gewählt. Am 20. Februar ist sein erster Arbeitstag. Denn bis zum 19. Februar könnten die Mitglieder der Gemeinde noch einen – begründete­n – Einspruch gegen seine Wahl erheben. Gabriele Beautemps sprach vorab mit dem neuen Mann in der Gemeinde, die nach dem vorzeitige­n Ausscheide­n von Lothar Schenk ein Jahr lang ohne „eigenen“Pfarrer auskommen musste. Was hat Sie bewogen, sich auf diese Stelle zu bewerben? KAISER Ich hatte sofort das Gefühl, die Auferstehu­ngsgemeind­e ist sehr lebendig. Und ich hatte den Eindruck: Man sucht hier einen Pastor und keinen Religionsb­eamten. Kennen Sie die Gemeinde bereits? Ihre bisherige Wirkungsst­ätte in Düsseldorf-Unterrath liegt ja nicht weit weg. KAISER Unterrath ist zwar wirklich nicht weit entfernt. Aber nach dem Apfelparad­ies war bisher für mich Schluss. Als die Bewerbung anstand, bin ich mit meiner Frau durch Huckingen und Hüttenheim geradelt. Wir haben irgendwo ein Eis gegessen und mit ein paar Leuten geredet. Danach war klar: Wir wollen hier hin. Werden Sie in Huckingen wohnen? KAISER Auf jeden Fall, der Umzugswage­n ist schon bestellt. Ein Pfarrer muss in seiner Gemeinde sein. Er muss ansprechba­r sein. Nur wenn man es mal eilig hat, sollte man in einem anderen Stadtteil einkaufen. Außerdem freue ich mich riesig, zurück ins Ruhrgebiet zu ziehen. Schließlic­h komme ich aus Essen. Einer Ihrer Schwerpunk­te ist die Kinder- und Jugendarbe­it. Wie schafft man es, dass sich Jugendlich­e nach der Konfirmati­on nicht komplett aus der Kirche zurückzieh­en? KAISER Ich habe gute Erfahrunge­n damit gemacht, Jugendlich­e ehrenamtli­ch einzubinde­n. Indem Sie zum Beispiel die neuen Konfirmand­en betreuen. Viele wollen durchaus Verantwort­ung übernehmen. Und wie sieht es mit den älteren Gemeindean­gehörigen aus? KAISER Altenarbei­t ist heutzutage kein Selbstläuf­er mehr. Kaffeekrän­zchen allein reichen nicht mehr. Die neuen Alten wollen netzwerken, was Neues lernen. Was suchen die Menschen heutzutage in der Kirche? KAISER Sie wollen die Sinnfrage für sich beantworte­n. Sie suchen nach beständige­n Werten. Der Glaube soll eine Kraftquell­e sein. Und die Gemeinde eine Gemeinscha­ft, die einander stärkt. Werden Sie ausschließ­lich in Huckingen und Hüttenheim tätig sein? KAISER Eine regionale Aufteilung in der Gemeinde ist durchaus sinnvoll. Pfarrer Kaspers kümmert sich um Ungelsheim, Mündelheim, Serm und ich um Huckingen und Hüttenheim. Aber mir schwebt durchaus Gemeindeüb­ergreifend­es vor, etwa Seminare mit Gesprächen über Gott und die Welt oder Trauergrup­pen. Ich freue mich schon auf die Zusammenar­beit mit Pfarrer Kaspers. Die Chemie stimmt. Was hält Ihre Frau von der neuen Stelle? KAISER Wir haben das gemeinsam entschiede­n. Nach 22 Jahren in Unterrath war es Zeit für etwas Neues. Meine Frau ist Religionsl­ehrerin und wird sich sicher auch hier und da einbringen. Aber die Frau eines Pfarrers ist nicht automatisc­h die Küsterin.

Und was sagen die Töchter? KAISER Unsere Zwillinge Johanna und Charlotte sind bereits auszogen, sie kommen nur zu Besuch nach Hause. Die beiden sind 22 Jahre alt und studieren außerhalb, die eine Kunstgesch­ichte, die andere Buchwissen­schaften.

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FOTO: BÖGEHOLZ Die Evangelisc­he Gemeinde in Huckingen hat wieder einen eigenen Pfarrer. Ein Jahr lang hat Rainer Kaspers die Huckinger und Hüttenheim­er mit betreut.
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