Integration auf dem Fußballplatz
Der FC Rumeln-Kaldenhausen engagiert sich in vorbildlicher Weise für Flüchtlingskinder.
RUMELN-KALDENHAUSEN (RPN) Es ist nasskalt, 19 Uhr, Training, ein ganz normaler Abend beim FC Rumeln-Kaldenhausen. Normal? Nicht ganz. Denn gleich werden gegen den Ball treten die A-Jugendlichen Adil Zaytouni aus Marokko und Amin Hosseni aus Afghanistan. In Betreuer-Kreisen geht ein Formular in arabischer Schrift von Hand zu Hand. Ein Gespräch mit den Eltern des siebenjährigen Muhsen aus Aleppo (Syrien) steht an, das Papier soll beim Erstkontakt helfen. Dann ist da noch Yasin Alahavi ein Thema, auch er spielt gerne Fußball.
Wenig später ein weiterer Gast. Jakob Kremers, der Ehrenamtsbeauftragte des Fußballkreises Moers, ist da. Er kommt nicht mit leeren Händen, einen Scheck über 500 Euro hat er mit. Damit sagt er Danke im Namen des DFB, der Bundesregierung, der Bundesliga und Kooperationspartner Deutsche Kinder- und Jugendstiftung beziehungsweise der „Initiative Kinderträume“. Worum geht es? Die nach DFB-Ehrenpräsi- dent Egidius Braun benannte Stiftung fördert mit einer Aktion und im Rahmen der „Initiative Kinderträume“Fußballvereine, die sich speziell für Flüchtlinge engagieren, Ideen zur Integration von Flüchtlingskindern entwickelt und konkrete Hilfsmaßnahmen ergriffen haben. Die Bundesliga-Stiftung unterstützt darüber hinaus im gesamten Bundesgebiet Willkommensbündnisse zur Schaffung von speziellen Sportund Bildungsangeboten für Flüchtlinge, Kooperationspartner ist dabei die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung.
Mit einer Starthilfe von 500 Euro gefördert werden zum Beispiel ein Spielangebot auf dem Vereinsgelände, ohne Mitglied zu sein, die Verabredung einer speziellen Schulpartnerschaft, eine kostenfreie Mitgliedschaft im Verein, die Bereitstellung von Trainingstextilien, die Begleitung bei Behördengängen, die Organisation von Fahrdiensten aus den Unterkünften zum jeweiligen Verein oder Besuche in Übergangswohnheimen.
Die jungen Flüchtlinge wohnen in Rumeln-Kaldenhausen und werden vom „Verein für Lebensorientierung“(Leo) betreut. „Leo“ist ein Träger der freien Jugendpflege, der sich professionell im sozialpädagogischen Bereich engagiert. Beim FC Rumeln-Kaldenhausen ist die Aussage von Bundestrainer Joachim Löw unausgesprochen zu spüren: „Akzeptiert eure neuen Nachbarn genauso, wie jeder Spieler in einer Mannschaft seinen Mitspieler akzeptiert und respektiert! Als Mensch, als Freund, als jemanden, der vielleicht anders ist, aber auch besonders.“