Rheinische Post Duisburg

Ein Polster – aber nicht zum Ausruhen

- VON DIRK RETZLAFF UND SVEN KOWALSKI

Die Zebras konnten sich mit dem Sieg über Münster absetzen. Der Vorsprung auf Rang drei beträgt sieben Punkte. Die Situation ist komfortabe­l, die Verantwort­lichen mahnen trotzdem zur Konzentrat­ion.

FUSSBALL In der Aufstiegss­aison 2014/15 belegte der MSV Duisburg nach 22 Spielen in der Tabelle der 3. Fußball-Liga mit 36 Punkten Platz sechs. Damals waren die Zebras die – am Ende erfolgreic­hen – Jäger. Diesmal ist es anders – wobei die Frage im Raum steht, ob die vermeintli­chen Jäger noch genügend Munition im Magazin haben, um den MSV noch zur Strecke zu bringen. Der Spitzenrei­ter weist 42 Punkte auf und liegt sieben Punkte vor dem Relegation­srang.

Nach dem verrückten 3:2-Sieg über Preußen Münster am Sonntag – der im Mai bei der Rückschau vielleicht als entscheide­nder Meilenstei­n der Saison betrachtet werden kann – liegen die Meideriche­r komfortabe­l an der Tabellensp­itze. Eine Vorentsche­idung im Aufstiegsk­ampf ist das naturgemäß noch nicht, immerhin stehen noch 16 Begegnunge­n im Spielplan. „Wir werden nicht den Fehler machen, uns jetzt sicher zu fühlen“, sagt MSVSportdi­rektor Ivica Grlic.

Auch Innenverte­idiger Dustin Bomheuer ist weit davon entfernt, bereits den Partyservi­ce zu buchen. „Wir wollen uns nicht auf der Tabellenfü­hrung ausruhen. Wir haben uns ein kleines Polster zugelegt, das wir vielleicht noch gut gebrauchen können.“Entspreche­nd seriös wollen die Zebras auch das nächste Auswärtssp­iel bei der U23 des FSV Mainz 05 am Freitag angehen. Die Mainzer sind zwar abgeschlag­enes Schlusslic­ht, zeigten aber am vergangene­n Freitag mit dem Auswärtssi­eg bei Aufstiegsa­spirant VfL Osnabrück, dass sie ein unbequemer Gegner sein können. Und auch der MSV stand gegen Münster kurz davor, gegen ein abstiegsbe­drohtes Team zu patzen. „Die Liga ist unfassbar ausgeglich­en. Da kann jeder jeden schlagen. Deshalb ist jeder Punkt enorm wichtig“, so Bomheuer.

Die Duisburger Besonderhe­iten aus der Hinrunde – eine starke Abwehr und eine abschlusss­chwache Offensive – scheinen im neuen Jahr nicht mehr zu gelten. „Wir haben jetzt in zwei Heimspiele­n vier Gegentore kassiert – aber wir haben auch fünf geschossen“, machte Trainer Ilia Gruev nach dem Spektakel am Sonntag deutlich, was ihm gefiel und was ihn störte. „Dass wir einen Konter und ein Tor nach einer Ecke kassieren, darf so nicht passieren. Das müssen wir uns noch einmal angucken“, sah Außenverte­idiger Kevin Wolze nach dem Spiel Klärungsbe­darf. „Wir haben zu Beginn der zweiten Halbzeit ein wenig gepennt“, ärgerte sich Dustin Bomheuer.

In Mainz wollen sich die Zebras keine Schlafphas­en erlauben. Auch wenn das Münster-Spiel rund um das Team eine große Euphorie auslöste, wird Ilia Gruev auch den Finger in die Wunde legen. Im Vorfeld des nächsten Spiels werden einige Positionen zur Dispositio­n stehen. Die Stürmer haben weiterhin Luft nach oben – was sich auch in der Torstatist­ik niederschl­ägt. Erst ein Stürmertor (Kingsley Onuegbu gegen Osnabrück) steht in der Rückrunde zu Buche.

Im Mittelfeld sorgte zuletzt Martin Dausch als Einwechsel­spieler für Belebung. Und in der Abwehr könn- te Kapitän Branimir Bajic, zuletzt verletzt und krank außer Gefecht, bald wieder eine Rolle spielen. Thomas Blomeyer konnte im MünsterSpi­el nicht an seine starken Vorstellun­gen aus den beiden vorherigen Spielen anknüpfen – für einen jungen Spieler ist das weder ungewöhnli­ch noch ein Beinbruch.

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FOTO: CHRISTOF KÖPSEL/GETTY Außer Rand und Band: Fabian Schnellhar­dt (rechts) und Dustin Bomheuer.
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FOTO: KITSCHENBE­RG MSV-Sportdirek­tor Ivica Grlic warnt sein Team.

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