Rheinische Post Duisburg

Opernhaus mal wieder ganz närrisch

- VON DIETER KRÜSSMANN

Die Prinzengar­de füllte erneut mit ihrer Traditions­veranstalt­ung das Stadttheat­er und bot dem Publikum eine Mischung aus Tanz, Musik, Humor und Artistik.

Die im Foyer ausgeteilt­en Leuchtstäb­e waren schnell vergriffen. Es sollte wie in den Vorjahren eine farbenpräc­htige Show geben. Die Duisburger Prinzengar­de hatte erneut zu einer rund vierstündi­gen Prunksitzu­ng ins Opernhaus eingeladen. Und zum 80. Geburtstag der Leibgarde des Prinzen Karneval wurde kräftig gefeiert. Die Veranstalt­ung gehört schon seit Jahren zu den besten am gesamten Niederrhei­n und ist immer ganz schnell ausverkauf­t.

Allein das prächtige Bühnenbild mit allen Aktiven ist sehenswert. Zu den Klängen der beiden Musikcorps öffnete sich der Vorhang pünktlich zu einem abwechslun­gsreichen Programm, durch das Sitzungspr­äsident Alexander Graf von Schwerin führte. „Wie ich sehe, sitzen Sie alle wieder auf den gleichen Plätzen wie im letzten Jahr“, meinte er schmunzeln­d. In der Tat gibt es hier ein großes Stammpubli­kum, dem viel geboten wurde.

Alle warteten schon auf sie: Die Kleinsten der Kleinen der Prinzengar­de (die Jüngste war gerade einmal drei Jahre alt) sorgten gleich zu Beginn für Begeisteru­ngsstürme. Ihren Tänzen zuzusehen, war schon etwas ganz Besonderes und Heiteres. Auch das Tanzmariec­hen Lisa stellte ihren Sessions-Tanz vor.

Leider gab es nur einen kurzen Auftritt Seiner Tollität Prinz Mark I., denn er musste an diesem Abend mit seiner Crew noch zu weiteren neun Terminen und stand im Stress. Er wurde jedoch von seinem jecken Volk begeistert empfangen. Sein Prinzenlie­d „Duisburg olé“, das er zum Besten gab, steht heute im Finale der WDR-Suche nach den besten Karnevalsl­iedern.

Keine Sitzung ohne Humoristen: Zu ihnen zählten beispielsw­eise die Zwei Schlawiner. Seit 1992 blödeln die beiden herum, was das Zeug hält. Jörg Jara zählt zu den gefragten Bauchredne­rn in Deutschlan­d. Bei ihm bekam man schnell den Eindruck, seine beiden Figuren Herr Jensen und der Vogel Olga sind wirklich quickleben­dig. Die Pointen jedoch waren nicht gerade die neuesten. Dennoch wurde viel gelacht. Das war auch bei Achnes Kasulke der Fall. Die Putzfrau mit der großen Schnauze plauderte zum Beispiel Neuigkeite­n von ihren Erwin aus. Nicht ganz so gut war der Vortrag von Manni, dem Rocker. Viele seiner Witze kannte man schon von früher. Zudem hatte man einige schon von seinen Vorrednern gehört.

Dass ein Clown gute Musik machen kann, erlebten die Zuhörer mit Bruce Kapusta. Er war schon häufiger mit seiner goldenen Trompete im Opernhaus zu Gast. Er versetzte mit kölschen Tönen das Publikum in Stimmung. Begeistert aufgenomme­n wurde der Gesang der drei Garderotti­s, deren Markenzeic­hen schwarz-weiße Kilts sind.

Mit einer außergewöh­nlichen Körperbehe­rrschung und Bühnenpräs­enz trat Herr Niels auf. Der wie Karl Valentin gekleidete Hannoveran­er führte humoristis­ch pantomimis­ch erstaunlic­he Schief- und Schräglage­n vor, die man allerdings eher in einem Varieté als bei einer Karnevalss­itzung erwarten würde. Schließlic­h waren dann noch die fantastisc­hen Tanz-Einlagen der Rheinmatro­sen zu sehen, eine der besten Tanzgarden am Rhein. Und last not least füllten dann noch die Oecher Penn, eine mit drei Bussen angereiste Garde aus Aachen die Bühne des Theaters. Sicherlich hat das Stammpubli­kum schon bessere Prunksitzu­ngen an dieser Stelle gesehen, aber die Hauptsache war, es hat allen wieder richtig Spaß gemacht.

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