In den Selbstmord getrieben
Zum Schluss des Tatortes „Tanzmariechen“steht die Mutter auf einer Brücke und will in den Tod springen – genau so, wie Tochter Evelyn Pösel (Stella Holzapfel) das vor zwei Monaten getan hatte. Martina Pösel (Milena Dreissig) wird von den Kommissaren Max Ballauf (Klaus J. Behrend) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) gerettet. Evelyn war aus der Tanztruppe geflogen und hatte damit alle ehrgeizigen Träume ihrer Eltern zerstört. Ihre Leistungen hatten immer mehr nachgelassen, weil sie unter Mobbingattacken litt, angestoßen vom Tanzmariechen Saskia Unger (Sinja Dieks). Saskia hatte Fotos in der Dusche gemacht und diese im Internet hochgeladen. Dort wurde Evelyn als „dick“, „hässlich“und „unfähig“übel beschimpft. Als Schenk das herausfindet, rät er Saskia , sich einen Anwalt zu nehmen.
Ein guter Rat, denn die Frau hat sich strafbar gemacht. Cybermobbing, wie das Mobben im Internet genannt wird, ist zwar keine Straftat. Allerding vereinigen sich darin diverse Straftaten, die auch für den Täter ernsthafte Konsequenzen haben können. So gilt das Hochladen von intimen Fotos als Verletzung des persönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen. Das ist geregelt im Strafgesetzbuch, Paragraf 201a, und wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe geahndet. Auch Beleidigung, üble Nachrede und Verleumdung sind typische Straftaten, die bei Cybermobbing begangen werden. K. Mehles